"Wir mussten mächtig auf die Zähne beißen. Wichtig war, dass wir nie aufgegeben haben, obwohl es phasenweise überhaupt nicht gut lief", sagte Boll. Schließlich nutzten Boll/Süß gleich ihren ersten Matchball zum 13:11 im entscheidenden siebten Durchgang. Am Samstag warten Marcos Freitas und Tiago Apolonia aus Portugal im Halbfinale.
An Spannung war das Spiel gegen Gerell/Lundqvist kaum zu überbieten, spielerisch lief es dagegen überhaupt nicht rund. Vor allem Süß haderte fast das komplette Match mit sich. "Ich fühle mich nicht richtig wohl, und dann wird es unglaublich schwer", sagte der 23-Jährige, gelobte aber Besserung: "Gut ist, dass wir noch eine Chance kriegen, es besser zu machen. Als Titelverteidiger muss es unser Anspruch sein, gutes Tischtennis zu zeigen."
Gegen die Schweden legten Boll/Süß einen regelrechten Kaltstart hin und gaben den ersten Satz 4:11 ab. Das habe, so Boll, schon ein wenig am Selbstvertrauen gekratzt. Aufmunterung erhielt das Duo von Trainer Richard Prause, der beide Spieler immer wieder nach vorne trieb. "Er hat uns gesagt, dass wir das Positive sehen und nicht ständig mit uns hadern sollen", erklärte Süß.
Dabei klebte dem Rotschopf das Pech regelrecht am Schläger. Erst bedeutete ein Fehlaufschlag den Verlust des sechsten Satzes, dann passierte das gleiche Missgeschick zum 7:9 im letzten Satz nochmal. Die Schweden hatten bei 10:7 und 11:10 vier Möglichkeiten, selbst ins Halbfinale einzuziehen, scheiterten aber letztlich wohl auch an der eigenen Nervosität.