Allerdings gestalte sich ein derartiges Vorhaben bisher schwierig. "Die Firmen sagen uns gegenüber, dass sie aus Patentschutzgründen und aus Sorge vor der Konkurrenz bestimmte Daten so lange zurückhalten, bis die Produkte auf den Markt kommen. Das kostet uns viel Zeit", erklärte Schänzer: "Es wäre wünschenswert, dass die Konzerne - in ihrem eigenen Interesse - die Zusammenarbeit mit uns ganz gezielt ausbauen." So sei ein neues EPO-Präparat namens Hematide "in der Pipeline", dessen Nachweisbarkeit man vorantreibe. "Wir versuchen, mit den Herstellern eng zusammenzuarbeiten, um einen Test entwickeln zu können. Das gestaltet sich aber leider sehr, sehr mühsam", berichtete der Doping-Jäger und lobte die Entwicklungen in Frankreich, die zu den jüngsten Erfolgen beim Nachweis des von Schumacher eingenommenen EPO-Mittels CERA geführt haben.
Dieses Präparat sei im Prinzip leicht nachweisbar, allerdings habe man in Deutschland bisher nicht die Möglichkeit gehabt, eng mit den Produzenten zu kooperieren. "Das ist in Frankreich gelungen und damit eine sehr gute Abschreckung", sagte Schänzer: "Künftig überlegt vielleicht der eine oder andere, ob er wirklich etwas nehmen soll, von dem ihm der Dealer verspricht, dass es nicht nachweisbar ist."