Das Halbfinale hatten Boll und Co. durch ein 3:1 über Gastgeber Russland erreicht. Im Finale wartet nun Ex-Champion Weißrussland. Von einer kleinen deutschen Fan-Fraktion im mäßig besuchten Sportkomplex der Zaren-Metropole angefeuert, lieferte sich Steger im entscheidenden Match ein packendes Duell gegen Robert Gardos. Der 27-Jährige bewahrte jedoch in den brenzligen Situationen kühlen Kopf, kämpfte sich nach einem Rückstand zurück ins Spiel und siegte verdient mit 3:2. Zuvor hatte Boll die Österreicher durch ein 1:3 gegen Ex-Weltmeister Werner Schlager wieder ins Spiel gebracht. Für den deutschen Spitzenspieler war es die erste Schlappe im siebten Einsatz in der Zaren-Metropole. Noch im Auftaktspiel gegen Gardos hatte Boll wie die Feuerwehr losgelegt und seinen zwei Jahre älteren Kontrahenten 3:0 vom Tisch geschmettert. Das Team aus der Alpenrepublik zeigte sich von der Vorstellung sichtlich beeindruckt. Steger (Frickenhausen) ging gegen den völlig konstanierten Schlager zunächst 2:0 in Führung, doch letztlich zeigte der 36-Jährige seine ganze Klasse und entschied das Match für sich. Der in Russland noch nicht in Bestform spielende Jungstar Dimitrij Ovtcharov brachte Deutschland jedoch durch ein 3:2 gegen Defensivkünstler Chen Weixing wieder in Führung. Sein Düsseldorfer Vereinskollege Boll hatte seine Extra-Klasse in der Runde der letzten Acht unter Beweis gestellt. Der Weltcup-Zweite holte durch ein 3:2 gegen Alexei Smirnow den entscheidenden Punkt. Dabei wirkte Boll zwischenzeitlich völlig von der Rolle, drehte aber letztlich einen 1:2-Rückstand noch zu seinen Gunsten. "Was er im vierten und fünften Satz gezeigt hat, verdient einfach größten Respekt", meinte Bundestrainer Richard Prause. In seinem ersten Einzel hatte Boll Fedor Kusmin beim 3:0 keine Chance gelassen. Steger untermauerte seine gute Form und gewann sein Match gegen Igor Rubzow. Einzig Jungstar Dimitrij Ovtcharov kassierte gegen Smirnow trotz großen Kampfes eine knappe Niederlage. Die Frauen haben nach dem enttäuschenden Verpassen des Viertelfinales immerhin das Spiel um Platz neun erreicht. Nachdem Belgiens junge Mannschaft beim lockeren 3:0 wenig Gegenwehr geleistet hatte, wurde Frankreich 3:1 besiegt. "Wir sind auf dem Weg dahin, wo wir hin wollen. Wir hatten bisher fünf Spiele und haben davon nur eines verloren. Jetzt zählt es, mit einem guten Gefühl in die Individualwettbewerbe zu gehen", sagte Bundestrainer Jörg Bitzigeio. Zum Abschluss der Teamwettbewerbe trifft seine Mannschaft am Dienstagmorgen auf Polen. Dagegen haben Titelverteidiger Ungarn und die Niederlande das Endspiel erreicht. Der Rekordeuropameister besiegte Kroatien 3:0 und greift am Dienstag nach seinem zehnten Titel. Die Niederlande setzte sich im Halbfinale 3:0 gegen Rumänien durch.
Boll und Co. schaffen Sprung ins Finale
3:2-Krimi im Halbfinale gegen Österreich
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