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Tischtennis: Deutsche Männer im EM-Viertelfinale
Match gegen Ungarn wertlos

Tischtennis: Deutsche Männer im EM-Viertelfinale
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Mit wenig Spektakel, aber großem Kampfgeist haben die deutschen Tischtennis-Männer um Timo Boll das EM-Viertelfinale erreicht und brauchen nur noch einen Sieg zur Medaille. Der Titelverteidiger sicherte sich in St. Petersburg mit Arbeitssiegen gegen Frankreich und Dänemark vorzeitig Platz eins in der Gruppe A.

Das letzte Vorrundenspiel gegen Außenseiter Ungarn blieb damit bedeutungslos. "Allein nach den Ergebnissen sah es rund aus, aber wir mussten uns doch quälen. Es waren einige brenzlige Situationen dabei", gab Boll zu, der in seinen Einzeln ungeschlagen blieb: "Die Gegner riskieren mehr. Und wenn es dann bei uns nicht läuft, sind sie gleich megaheiß." Doch für Bundestrainer Richard Prause kommt die Situation nicht unerwartet: "Uns war schon im Vorfeld klar, dass wir hier die Gegner nicht dominieren würden."

Tischtennis-Star Timo Boll (Foto: firo).

Besonders beim mühevollen Auftaktsieg gegen Frankreich war Bolls Kämpferherz gefragt. Letztlich fuhr der 27-Jährige zwei Erfolge ein, hatte aber im Spiel zum 3:1-Endstand allein zwei Matchbälle gegen sich. Bastian Steger (Frickenhausen) hatte zuvor mit seinem Erfolg die Niederlage von Bolls Düsseldorfer Vereinskollegen Dimitrij Ovtcharov wettgemacht. "Dima sucht noch ein wenig sein Spiel, und die Gegner legen von der Risikobereitschaft her immer noch eine Schippe drauf", sagte Prause. Besser lief es beim 3:0 gegen Dänemark, als vor allem Boll gegen Spitzenspieler Michael Maze eine starke Vorstellung bot: "Ich muss meine Leistung immer wieder neu abrufen. Gegen Maze, einen der besten Spieler Europas, hat das geklappt. Das war ein gutes Match."

Auch die anderen Silber-Helden von Peking, Ovtcharov und Christian Süß (Düsseldorf), hielten sich in ihren Einzeln schadlos. Trotz guter Spiele bleibt die Begeisterung auf den ohnehin spärlich gefüllten Rängen des Sportkomplex fast völlig aus. `Das ist natürlich eine Riesenhalle. Es ist schade, dass so wenig Zuschauer da sind, so herrscht schon eine kleine Geisteratmosphäre´, meinte Boll. Selbst kurzfristig zum Auffüllen der Ränge eingesetzte Soldaten konnten die Stimmung nicht verbessern. Trübsal herrscht auch bei den deutschen Frauen, die das Viertelfinale unglücklich verpassten. Trotz zwei Siegen aus drei Spielen zog Rumänien dank der besseren Match-Differenz hinter Gruppensieger Kroatien in die Runde der letzten Acht ein.

Die DTTB-Frauen spielen nur um Platz neun. "Wir sind hier als Medaillengewinner der letzten EM angetreten und gehören jetzt nicht zu den besten Acht. Vom Papier her ist das natürlich katastrophal", sagte Bundestrainer Jörg Bitzigeio. Letzlich rächte sich nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen Rumänien das deutliche 0:3 gegen Kroatien. Das Team war eigentlich angetreten, um sich für die Olympia-Schmach, als man sieglos in der Gruppenphase scheiterte, zu rehabilitieren. Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig wertete das Auftreten zwar als "wichtigen Schritt beim Weg aus dem Tal der Tränen", doch Bitzigeio deutete schon personelle Konsequenzen an: "Die aktuelle Mannschaft bleibt reihenweise unter den Erwartungen. Wir müssen nun sehen, wie es weitergeht."

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