Nach mehr als einem Jahr haben Sie wieder ein Rennen gewonnen. Was bedeutet dieser Sieg für Sie?
Nun, er bedeutet natürlich eine Menge. Wir bereiten die Rennen immer im Hinblick auf Siege vor, aber schon am Freitag realisieren wir, dass wir nicht um den Sieg fahren können. Dieses Mal war es vielleicht ein wenig anders. Wir waren sofort konkurrenzfähig. Wir hatten keinen Simulator, nichts, um uns auf das Rennen vorzubereiten. Dennoch waren wir schon im ersten Training schnell.
Ohne das Safety Car hätte Sie von Startplatz 15 wohl kaum gewinnen können ...
Ohne das Safety Car wären wir womöglich auf derselben Position ins Ziel gekommen, auf 15 oder 14. Aber wir wussten, dass ein Stopp für uns ein wenig besser sein würde. Unsere Simulationen sagten, dass ein Stopp vielleicht etwas besser funktionieren könnte. Aber wir hatten keine Bremsen, um einen Stopp durchzuführen, da die Bremsen das ganze Wochenende über zu heiß wurden, da es keine ausreichend lange Gerade gibt, auf denen die Bremsen abkühlen können. Hier kommt Kurve auf Kurve.
Gab es sonst irgendwelche Probleme?
Die Trinkflasche funktionierte nicht. In der zweiten Runde probierte ich es, aber ich hatte 58 Runden kein Wasser zur Verfügung. Wenn ich es erst in Runde 20 probiert hätte, wäre es etwas besser gewesen, aber da ich es schon in Runde zwei ausprobierte, war es ziemlich hart.
Was ist Ihnen auf der letzten Runde durch den Kopf gegangen?
Ich drückte die gesamte letzte Runde die Daumen, man weiß nie, was passieren kann. Am Samstag hatten wir ein seltsames Problem in dem Benzin-System, was zuvor nie aufgetreten war. Wir wissen nicht, ob es etwas damit zu tun hatte, dass die Strecke zu uneben war, vielleicht, weil ich einen Randstein berührte. Wir sind noch nicht sicher, was da passierte. Aus diesem Grund machte ich mir in der letzten Runde natürlich Sorgen. Aber es war ja alles in Ordnung.
War dieser Sieg die Wende für Renault?
Ich weiß es nicht, aber das werden wir in Fuji schnell herausfinden. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies eine sehr spezielle Strecke ist, ein Straßen-Kurs wie Monaco, Kurve nach Kurve, zweiter Gang, dritter Gang, sie ist also sehr langsam."
Für welches Team fahren Sie nächstes Jahr? Sie sind bei BMW im Gespräch, oder bleiben Sie jetzt doch bei Renault?
Dieser Sieg ist auch den massiven Anstrengungen des ganzen Teams zu verdanken. Sie haben in diesem Jahr viel investiert. Aber das ändert nicht meine Entscheidung im Hinblick auf das nächste Jahr. Wie ich schon immer gesagt habe, wird Renault meine erste Priorität sein, weil ich mich bei Renault zuhause fühle.
Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen saßen Sie zum ersten Mal in dieser Saison neben Ihrem letztjährigen Teamkollegen Lewis Hamilton, zu dem Sie nicht das beste Verhältnis haben sollen. Über was haben Sie sich unterhalten?
Das ist ein Geheimnis. Nein, wir unterhielten uns darüber, wie körperlich anstrengend das Rennen ist, über mehr nicht.