„Natürlich ist er ein Heißsporn“, weiß Franz-Josef „Kiki“ Kneuper über den 24-Jährigen genau Bescheid. Aber der Berater der Schwerter ist sich sicher, das „Sorgenkind“ in die richtigen Bahnen lenken zu können. „Das gleiche hat man früher auch von Patrick Kunze gesagt und er ist bei uns nicht ein Mal vom Platz geflogen.“
Mühlhof, der aufgrund seines Ausrasters noch bis zum 13. September gesperrt ist, ist von Dröschede enttäuscht. „Er durfte dort nicht mehr trainieren und niemand aus dem Verein hat sich mal bei ihm gemeldet. Deshalb habe ich ihn angesprochen“, freut sich Kneuper über seinen Neuzugang.
Das wiederum bringt Borussen-Coach Holger Gehrmann auf die Palme. „Ich weiß nicht, ob der Verein ihn trösten muss, sondern Tim ist in der Bringschuld. Ich habe keine Einsicht bei ihm gesehen und die Schlägerei war vollkommen sinnlos. Wenn er meint, dort sein Glück zu finden, bitte.“
Gehrmanns Verärgerung ist nachvollziehbar, denn schließlich ist er durch RS über den Transfer informiert worden. „Das nehme ich aber entspannt zur Kenntnis. Mal schauen, ob er die Freigabe bekommen wird“, will sich der Trainer erst noch mit dem Vorstand beraten. Und er legt nach: „Tim war ohnehin kein Stammspieler. Es hat für ihn auf der Position nicht gereicht und wir haben nun einmal bessere Leute. Außerdem hat er in den letzten Jahren mehrfach den roten Karton gesehen. Ich hoffe, dass ‚Kiki‘ nicht das gleiche mit ihm passieren wird.“
Apropos Kneuper. Der hat nach den Abgängen von Michael Wurst, Sascha Odina und Markus Schäffer nicht nur Björn Goesecke reaktiviert sowie Haluk Cekirdek (Wattenscheid) und Mühlhof verpflichtet, sondern er hat sich auch noch die Dienste von Djavily Beavogui gesichert. Der 23-Jährige musste im letzten Jahr wegen Kniebeschwerden pausieren, war davor aber für die Hammer SpVg. und Union Solingen aktiv. Der Stürmer, der gerade eine Ausbildung zum Bauzeichner absolviert, wird gegen Ennepetal aber noch nicht zum Einsatz kommen. „Wir müssen erst noch die Passangelegenheiten klären“, berichtet Kneuper.
Der hat sich indes in einen viertägigen Kurzurlaub verabschiedet. „Das waren schon stressige Tage, die beim VfL zu bewerkstelligen waren“, pustet er tief durch, ist aber mit seiner Arbeit zufrieden: „Mehr war einfach nicht zu machen. Natürlich hoffen wir, uns verstärkt zu haben, doch es wird nach wie vor eine schwierige Saison für uns. Aber vor großen herausforderungen haben wir uns noch nie gescheut.“