Lag es am pitschnassen Naturrasen oder doch an der vermeintlichen Einfachheit der Aufgabe, dass sich die Gäste im „Riesei“ so schwertaten? „Ein paar Spieler sind mit dem Druck nicht ganz so gut zurecht gekommen“, meinte ein sichtlich mitgenommener Trainer Frank Wagener nach dem Spiel, das nichts für schwache Nerven war.
Denn erst wollte dem Favoriten gegen tiefstehende Hausherren zu wenig einfallen, dann schockte der völlig blanke Damiano Intravia die aufgerückten Bochumer mit seinem Tor aus dem Nichts (16.). Also musste Hordel einem Rückstand hinterher rennen. Im Dauerregen hatte Dawid Ginczek nach einer tollen Vorarbeit von Mirko Krüger nur Zentimeter bis zur Torlinie zu überwinden, vollbrachte aber das Kunststück sich selbst anzuköpfen und den Ball so ins Toraus zu manövrieren (45.).
Es war die dickste von zahlreichen Möglichkeiten für den TuS, der besonders in der Phase nach Wiederanpfiff extrem motiviert und mit Dauerdruck auf das Tor von Alexander Schmale drängte. Ein Distanzschuss von Philipp Dragicevic sorgte für den umjubelten Ausgleich (70.), doch Co-Trainer Norbert Schönnagel peitschte die Grünen weiter nach vorn - schließlich konnte da noch keiner ahnen, dass sowohl Wickede als auch Wanne-Eickel in ihren Heimspielen patzten.
So reichte den Hordelern der eine Punkt - mindestens, um an einem Entscheidungsspiel teilzunehmen, vielleicht sogar schon um direkt in die Oberliga aufzusteigen. Schlauer ist man in dieser Hinsicht erst, wenn am Montag die Regionalliga-Relegation ausgelost oder am kommenden Sonntag beendet ist. "Es wäre ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins", sagte Hordels Präsident Hermann Päuser treffend.