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SC HASSEL - Schlebachs Geisterstunde

SC HASSEL - Schlebachs Geisterstunde
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Tatort Lüttinghof! Es schlägt zur Geisterstunde, als Christoph Schlebach 16 junge Männer in ein Kellergewölbe schleppt. Dort, in der von Neonlampen grell ausgeleuchteten Kabine, guckt der Spielertrainer des SC Hassel in leere Gesichter.

Tatort Lüttinghof! Es schlägt zur Geisterstunde, als Christoph Schlebach 16 junge Männer in ein Kellergewölbe schleppt. Dort, in der von Neonlampen grell ausgeleuchteten Kabine, guckt der Spielertrainer des SC Hassel in leere Gesichter. Nach einer knapp dreistündigen Busfahrt vom tiefsten Siegerland zurück ins Revier ist für den 37-Jährigen genau die richtige Zeit gekommen, um seinen Spielern nicht unbedingt friedliche Oster-Feiertage zu versprechen. "Das, was ich gesagt habe, war sehr deutlich", nickt Schlebach.

Zuvor hatten sich die Kicker aus Gelsenkirchen mit einem 1:6 beim Abstiegs-Kandidaten TuS Erndtebrück die bitterste Klatsche der Saison geholt, diese ausgerechnet nach einer vorherigen Positiv-Serie von vier Siegen in Folge. "Alles, was uns vorher ausgezeichnet hat, haben wir dort vermissen lassen", schimpft Schlebach, der auf sein eigenes Mitwirken verzichtete und der erfolgreichen Truppe vertraute, obwohl er nach dreiwöchiger Auszeit wegen akuter Leistenprobleme wieder selbst hätte auflaufen können.

Nach dem frühen Führungstor durch Sven Potthast ließen sich die Hasseler vor allem im zweiten Durchgang von Erndtebrück überrollen. Die Hauptverantwortlichen für die Blamage hatte Schlebach schnell ausgemacht. Während Habib Kaya mit seiner Auswechslung bereits in der 35. Minute die Höchststrafe für einen Fußballer kassierte – "Wenn sich ein Spieler nicht bewegt, muss man als Trainer reagieren" - , durften sich Jan Schmidt, Sven Laumann und Mike Kühn später als Verlierer des Tages fühlen. "Wenn eine Partie solch einen Verlauf nimmt, muss ich gerade von den erfahrenen Leuten verlangen können, dass sie nicht die Übersicht verlieren. Doch auch sie sind noch beim Stand von 4:1 für den Gegner munter nach vorne gelaufen", ärgert sich Schlebach über die Disziplinlosigkeit seiner Leistungsträger.

Diese dürfen sich am Ostermontag, wenn es im Gelsenkirchener Lokalderby bei der SSV Buer um viel Prestige geht, rehabilitieren. "Ich hoffe, der Ausrutscher in Erndtebrück war eine Eintagsfliege und werde nach einer misslungenen Partie jetzt nicht alles über den Haufen werfen, was in den letzten Wochen gut war", plant der frühere Kirchhellener nur eine Änderung in der ersten Elf – zu seinen Gunsten: Henning Marpe, der am Donnerstag mit einer Wadenverletzung ausschied, muss möglicherweise morgen an der "Löchterheide" pausieren. "Henning hat zuletzt gute Leistungen gezeigt. Nur wenn er nicht spielen kann, werde ich selbst auflaufen."

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