Am heutigen Sonntag rollt auch am Herner "Schloss Strünkede" wieder der Ball. Die Westfalia nimmt die Vorbereitung für die Rückrunde auf. Wenn die Kicker den Platz betreten, werden die Fans vier bekannte Gesichter vermissen. Toni Kotziampassis (RW Essen A.) und Marvin Scheer (STV Horst) haben den Club verlassen. Zudem werden Mustafa Zengin (Meniskus-OP) und Christoph Dannhausen (Fußbruch) fehlen. "Christoph hat sich die Verletzung beim Hallen-Masters zugezogen, wird rund einen Monat ausfallen", zieht Coach Frank Schulz die Stirn in tiefe Falten.
Denn durch das Quartett wird der ohnehin schon kleine Kader weiter dezimiert. "Wenn das so weiter geht, bekommen wir personelle Probleme", weiß Schulz. "Ich muss unbedingt mit dem Vorstand sprechen, dass wir noch nachrüsten. Aber ich glaube, dafür fehlen uns die finanziellen Möglichkeiten." Beim Blick auf den Meisterschafts-Konkurrenten aus Hagen gerät der Ex-Profi ins Schwärmen: "Klasse, wenn man es sich erlauben kann, solche Hochkaräter wie Ahmet Karayildiz zu verpflichten." Die jüngsten Entwicklungen hat Schulz aber auch kritisch betrachtet. "Es ist doch schön, einen FC Bayern in unserer Liga zu haben. Aber die können nach solchen Aussagen nur verlieren."
Dass die "Skandal-Nudel" SCW zurzeit abgemeldet ist, stört Schulz nicht, im Gegenteil: "Jetzt stehen nicht nur wir im Mittelpunkt. Als München der Klasse habe ich uns aber auch nie gesehen." Zurück zu Schulz' Sorgen: Damit der personelle Engpass nicht zu groß wird, haben die Herner die A-Jugendlichen Omar Abou Saleh, Erdal Bastürk, André Degenhardt, Sukjit Rattaphon, Maik Wandt sowie Evangelos Tastas zu Senioren erklärt: "Gegen Sterkrade 06/07 werde ich die Jungs unter die Lupe nehmen", bestätigt Co-Trainer Horst Bistrich, der am Freitag (28. Januar, 19.15 Uhr) seinen "Chef" Schulz an der Seitenlinie vertreten wird.
Denn der ist mit seinen Spielern André Dohm, Thomas Wienroth, Sven Barton, Michael Erzen, Samy El Nounou und Edin Terzic in St. Anton Ski fahren. "Mittwochs geht es los, Samstags kommen wir zurück", legt Schulz aber Wert auf die Feststellung, dass "wir nicht vier Tage im Delirium liegen, sondern uns auf der Piste bewegen wollen."