Nach 18 Jahren in Lüdenscheid nimmt Olaf Reuber am Pfingst-Montag nach dem Spiel gegen den TuS Erndtebrück (17 Uhr) Abschied von den Rot-Weißen. Zumindest offiziell, denn der fast 38-Jährige wird sich auch in der nächsten Saison zumindest sporadisch für den ehemaligen Zweitligisten zur Verfügung stellen. „Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, dass man als Fußballer aufhören sollte. Besser, die Leute halten mich hier als den Torjäger vom Dienst in Erinnerung, als dass sie hinterm Rücken tuscheln müssten, wann der endlich Schluss macht“, nimmt Reuber seinen bevorstehenden finalen Auftritt mit Humor.
1986 kam der Stürmer von den Sportfreunden Siegen nach Lüdenscheid, erzielte seitdem in 499 Pflichtspielen 242 Tore. Klar, dass für den Lehrer der Theodor-Heuss-Realschule der 500. Einsatz der passende Zeitpunkt ist, leise von der Fußball-Bühne zu treten. „Der Verein hat mir einen Gutschein geschenkt, damit kann ich schön in Lüdenscheid einkaufen gehen“, erklärt Reuber.
Am Dienstag beim Highlight gegen Schalke hatte es der seit Beginn dieser Serie zum Libero umfunktionierte Knipser unter anderem mit Gerald Asamoah zu tun. „Das hat schon Spaß gemacht. Natürlich haben so Profis einen anderen Bewegungsablauf, aber ich finde, wir haben hinten ganz ordentlich gestanden“, nimmt Reuber die fünf Gegentreffer gegen den Bundesligisten nicht weiter tragisch.
6.350 Fans kamen beim 125-jährigen Firmen-Jubiläum des RWL-Hauptsponsors Busch- Jaeger Elektro GmbH im Nattenberg-Stadion voll auf ihre Kosten. „Das war der Höhepunkt des Jahres. Schalke ist hier der größte Zuschauer-Magnet, vor Dortmund. Im vergangenen Sommer war der 1.FC Köln hier, da hatten wir 4.500 Besucher. Zwei Mal hintereinander einen Bundesligisten zu Gast zu haben, das ist schon eine tolle Sache“, freute sich auch Lüdenscheids Vorstands-Mitglied Michael Dregger.
Am Montag gegen Erndtebrück wird es vor vielleicht 200 Anhängern wieder etwas beschaulicher zugehen. „Ich glaube kaum, dass zu meinem Abschied auch 6.000 Leute kommen“, grinst Reuber.