Aufregung bei der SSV Buer. Ayhan Karaca, seit sieben Jahren im Verein, gehört nicht mehr zur Mannschaft. Offizielle Version: Der Kapitän wird aus beruflichen Gründen zukünftig in der zweiten Mannschaft spielen. Doch das entspricht nicht der Wahrheit. RevierSport sprach mit dem 30-Jährigen über seine Beweggründe und Zukunftspläne.
Ayhan Karaca, was ist tatsächlich los? Beim Spiel gegen Hordel hat mich unser Trainer Nuni Kucukovic nach 16 Minuten ausgewechselt. Das hat mich sehr verletzt und meine Autorität als Kapitän untergraben. Deshalb habe ich mich abgemeldet. Denn so hat es keinen Sinn mehr.
Muss ein Spieler nicht die Entscheidung des Trainers akzeptieren? Grundsätzlich ja. Ich weiß auch, dass ich Fehler gemacht und die Mannschaft im Stich gelassen habe. Ich war stinksauer und bin in der Halbzeit abgehauen, das war falsch.
Haben Sie ein Problem mit Kucukovic? Nein, ich mag ihn sehr und habe ihm auch nichts vorzuwerfen. Wir hatten viel Erfolg zusammen. Doch vielleicht ist es besser, dass wir nun getrennte Wege gehen.
Wie geht es jetzt weiter, haben Sie schon andere Angebote? Es hat sich ein Verein gemeldet. Aber ich will nichts überstürzen und das nachher bereuen. In der Rückrunde will ich allerdings wieder spielen. Doch der Verein muss passen.
Das Kapitel Buer ist endgültig beendet? Ich denke, dass man jetzt abwarten muss. Es ist zu viel passiert, als dass man jetzt schon etwas sagen kann. Ich habe den Stein ins Rollen gebracht, aber andere haben sich auch nicht korrekt verhalten. Es gibt kein Zurück mehr - glaube ich.
Klingt nicht 100 Prozent entschlossen. Es gibt also noch Hoffnung auf ein Comeback? Momentan bin ich noch ziemlich durcheinander und weiß wirklich nicht, wie es weitergeht. Das war eine sehr emotionale Angelegenheit. Ich hänge an diesem Verein und denke, dass man mit der jungen Mannschaft dort noch viel erreichen kann.
Das Gespräch führte Hendrik Gerstung