Nach der derben 0:4-Klatsche gegen die ebenfalls neuformierte SpVg Marl ist in Langendreer Ernüchterung eingekehrt. Mit 0 Punkten und gerade einmal zwei geschossenen Toren stehen die 04'er bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand. Trainer Ralf Fischer findet deutliche Worte: "Auch wenn wir in den ersten Partien nur knapp verloren haben, ist deutlich erkennbar, dass etliche Spieler echte Probleme in dieser Liga haben."
Zur fehlenden Qualität gesellt sich auch noch die ungeliebte Bürokratie. So ist Dennis Holting immer noch nicht spielberechtigt. "Er hat sich fristgerecht abgemeldet", versteht der Coach die Regelungen nicht mehr. "Wir haben ihn auch rechtzeitig bei unserem Verband angemeldet und dennoch ist er jetzt bis zum 1. November gesperrt worden. Das kann nicht sein."
Zum Transfer-Hickhack gesellen sich auch noch Verletzungs-Probleme. Dominik Schraub ist gegen Marl auf die Schulter gefallen und hat sich eine Bänderzerrung zugezogen. Desweiteren fehlt Neuzugang Marco Slupek (Musekelfaserriss im Oberschenkel) und auch Vassilios Tsaussidis und Stefan Hoffmann, die ebenfalls der Oberschenkel auf Eis legt. Für Fischer "blöde" Voraussetzungen, weil es am Sonntag (15 Uhr) zu seinem Ex-Klub TuS Hordel geht. "Natürlich ist es nicht ein Match wie jedes andere für mich", ist Fischer ehrlich: "Hätte mir diese Situation vor fünf Monaten jemand gesagt, hätte ich es nicht geglaubt."
Sportlich stehen die Hordeler aber auch nicht besser da, weil sie ihrem Saison-Ziel nachhinken. "Dort ist richtig Stimmung", weiß Fischer. "Aber wir sind das einzige Team ohne Zähler. Deshalb müssen wir uns unterhalten und klare Worte zusammen mit dem Vorstand finden."
Gemeint: Eine Aufrüstung ist unumgänglich, wenn Langendreer nicht zum Tasmania Berlin der Verbandsliga werden will. "Ich habe nur eine Handvoll Spieler, die tauglich für diese Klasse sind", macht Fischer klar. "Die Anfängerfehler, die wir andauernd machen, zeugen von mangelndem Niveau. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, wird es verdammt schwer."