Unter der Woche hatte die Vereinsführung der Spvgg. um Hermann Silvers vor dem Landgericht Bochum auf dem administrativen Geläuf mal wieder ein desolates Bild hinterlassen. Und was macht das Team von Magnus Niemöller? Es fegt mal eben den FC Brünninghausen mit 5:1 (1:0 ) aus dem Stimbergstadion, als ginge sie das alles nichts an. Nach dem elften Spiel in Serie ohne Niederlage sind die Vestischen damit dem Ligaprimus aus Wattenscheid weiter ganz dicht auf den Fersen.
Dabei hatte der aufgezogene Nebel eigentlich bereits für die passende Schlagzeile gesorgt. Aber in der Waschküche in Erkenschwick verlor am Ende nur einer den Durchblick. Und das war der Gast aus Dortmund. „Die Mannschaft hat sich für ihr ordentliches Spiel nicht belohnt“, wollte FCB Trainer Volker Rieske nicht den Stab über sein Team brechen. „Wir haben uns durch zwei individuelle Fehler zum 1:2 und 1:3 selbst bestraft. Die Tore danach zähle ich gar nicht“, resümierte Rieske.
Nachdem der Aufsteiger die Partie eine knappe Stunde lang ausgeglichen gestalten konnte, brachen die Brünninghauser ausgerechnet nach dem Ausgleichstor von Paul Polok in sich zusammen. Nur sieben Minuten brauchte Erkenschwicks Torfabrik Stefan Oerterer, um sein Team wieder in Führung zu bringen. Auch das 1:0 ging bereits auf das Konto von „Ö“. Es waren seine Saisontreffer 14 und 15. Danach trafen Philipp Rosenkranz und zweimal Martin Setzke per Kopf.
Niemöller jubelt auf Krücken mit
„Ich kann vor der Leistung nur den Hut ziehen. Diese Mannschaft ruht in sich. Die Truppe ist so gefestigt, die haut nichts um“, ballte Erkenschwicks Co-Trainer Andreas Letzner die Faust. Er vertrat an der Linie den wegen eines Achillessehnenrisses verhinderten Chefcoach Magnus Niemöller. Der jubelte derweil auf Krücken und dick eingepackt am Spielfeldrand mit. Und das zu Recht.
Während Erkenschwick eindrucksvoll bewiesen hat, warum es zu den Top-Kandidaten für die Qualifikation zur Oberliga Westfalen gehört, fehlt den ehrgeizigen Brünninghausern noch einiges an Effizienz, um sich mit den Spitzenteams auf Augenhöhe messen zu können. Das weiß auch Rieske. „Erkenschwick ist einen Schritt weiter als wir. Aber wir werden mit viel Bedacht daran arbeiten, wieder dahin zu kommen, wo wir hinwollen“, mahnt der Coach nach der Schlappe zur Ruhe.