Am gestrigen Mittwochnachmittag trommelte Coach Michael Kulm neun Feldspieler und einen Keeper auf dem Trainingsgelände hinter dem Georg Melches-Stadion zusammen. "Rückstände werden aufgearbeitet", erläutert Kulm, "so haben wir die Chance, alle auf ein Niveau zu kriegen." Weniger taktische Elemente als körperliche herrschten vor, allerdings überwiegend mit Ball. Der A-Lizenzinhaber: "Schweiß ist dabei." Kulm als dick eingepackten Beobachter, weil auch ihn eine Erkältung erwischte.
Nach dem Pokalsieg über Fortuna Düsseldorf gab der Ex-Bochumer drei Tage frei, versammelte nur die Grüppchen. "Der eine oder andere war schon froh über die Auszeit", grinst Kulm. Die ab dem heutigen Donnerstag zu den Akten gelegt wird, Kulm versammelt sein Team zu einem dreitägigen Kurztrainingslager in die Sportschule Kaiserau. "Diese Planung hatte ich schon länger im Kopf, der Klub gab grünes Licht." Alles eine Frage der Finanzierung einer Notwendigkeit, gerade wenn man vorab klimatisch permanent flexibel sein musste. "Wir haben in Kaiserau die Chance, dreimal am Tag etwas zu machen", kündigt Kulm an.
Dazu berücksichtigen die Verantwortlichen auch den Teambuilding-Aspekt, schließlich sind mit Mike Wunderlich, Sebastian Zinke und Markus Neumayr drei Neue dabei. "Wichtig ist, dass die Truppe noch weiter zusammenrückt, wir haben vor dem Auftakt der Restrunde noch intensive Tage vor uns." Dann wartet am Samstag, 21. Februar (14 Uhr) die Schalker Reserve in der Veltins Arena.
Kulm und seine Trainerkollegen werden genau auf die Signale achten, die von den Akteuren kommen. Dass die Zweitvertetung beim Gastspiel in Duisburg trotz fünffacher Unterstützung von "oben" mit 1:3 verlor, hat Kulm als Beobachter registriert. Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport, wird auch in Kaiserau sein. "Wir setzen uns bestimmt zusammen", kündigt Kulm an.
Es geht auch um die weiteren Gespräche mit den Akteuren, der Vertragsverlängerung von Torjäger Sascha Mölders bis 2011 sollen weitere Bindungen folgen. "Wir müssen wachsam sein", legt sich Kulm fest. Deshalb sorgte man dafür, dass Turgul Aydin nicht von der Fahne geht, dessen Entwicklung in den letzten Monaten durchaus stark an einen Baris Özbeck erinnert. Der Türke verlängert bis 2011. Der Trainer selbst hat einen Vertrag bis 2010.
Neben dem rein Sportlichen sind Kontrakte Nebenkriegsschauplätze - aber bedeutsam. Kulm wird sich mit Strunz abstimmen, der das regelt, während der Coach auf dem Platz die Richtung vorgibt. "Der Erfolg über Düsseldorf war ein starker Auftakt", definiert Kulm, "jeder darf sich darauf verlassen, wir werden alles einsetzen, um eine gute Restrunde abzuliefern." Damit die elf Zähler Rückstand auf die Zweitvertretung von Kaiserslautern schmelzen. Kulm: "Aber das ist nicht nur von uns abhängig."