Dass sich Hansa Rostock und Rot-Weiss Essen Ende Oktober unter diesen Umständen begegnen würden, hätte Cedric Harenbrock wohl nicht gedacht, als er im Sommer die Seiten wechselte. Im Sommer verließ er RWE nach sieben Jahren, tauschte Hafenstraße gegen Ostseestadion. Jetzt stecken beide Team im Keller der dritten Liga.
Am Samstag, 26. Oktober, 14 Uhr, wird es dementsprechend richtungsweisend für beide Mannschaften. Denn während die Essener mit zwölf noch so gerade über dem Strich stehen, rangiert Hansa mit zehn Zählern auf dem 18. Platz. Gewinnt RWE, steht das Team von Christoph Dabrowski fünf Punkte vor Rostock. Bei einer Pleite dagegen hätten die Hanseaten Essen überholt. Rund 2000 RWE-Fans werden dabei sein.
Auch Harenbrock wird sich laut der Ostsee Zeitung auf der Tribüne wiederfinden. Der Mittelfeldmann fällt mit Adduktorenbeschwerden aus. Die jüngsten zwei Spiele hat Harenbrock deshalb schon verpasst. Zuvor war er gerade im Begriff, sich in die Startelf zu kämpfen.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski hat gute Erinnerungen an seinen Ex-Schützling. "Er hat im vergangenen Jahr in einer Mannschaft gespielt, die ein gewisses Selbstverständnis entwickelt hatte. Da war er für die Rolle als Freigeist im Mittelfeld und Raumdeuter prädestiniert. Er hat viel Torgefahr ausgestrahlt und hatte eine hohe Identifikation. Sein Abgang war ein schmerzlicher Verlust."
Die Verletzungsprobleme rühren noch aus der RWE-Zeit, vermutet Dabrowski. "Er hat immer wieder Probleme und ist in eine Mannschaft gekommen, die ihr Potenzial noch nicht voll abgerufen hat. Ich vermute, dass er seine Qualitäten deswegen noch nicht so zeigen konnte."
Daran, dass sich Harenbrock an der Ostsee durchsetzen kann, zweifelt Dabrowski keineswegs. "Er hat mit Sicherheit das Potenzial, einer Mannschaft wie Hansa Rostock perspektivisch weiterzuhelfen."
Rot-Weiss Essen: Harenbrock war sieben Jahre RWE-Spieler
Harenbrock kam 2017 aus der U19 von Bayer Leverkusen nach Essen. Hier ging er die ersten Schritte im Seniorenbereich. Nachdem ihn zwei Kreuzbandrisse zurückgeworfen hatten, wurde der Mittelfeldspieler in den vergangenen drei Saisons immer wichtiger für die Rot-Weissen.
In der Saison 2023/24 war er mit 37 Einsätzen gar der Dauerbrenner im Team von Trainer Christoph Dabrowski. Acht Tore und vier Vorlagen steuerte der gebürtige Wuppertaler bei. Insgesamt kehrte er RWE nach 155 Pflichtspielen mit 32 Treffern und 29 Assists den Rücken.