Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit nur vier Punkten aus vier Spielen hat sich der SV Rödinghausen mittlerweile zu einem Top-Team der Regionalliga West gemausert.
In den letzten fünf Begegnungen holten die Ostwestfalen 13 Zähler und fahren nun mit großem Selbstbewusstsein zum MSV Duisburg. Und auch am Samstag (5. Oktober, 14 Uhr) will der SVR in Duisburg-Meiderich etwas reißen. "Wir haben eine richtig gute Mannschaft beisammen, auch was die Breite betrifft. Wenn wir so füreinander kämpfen und laufen wie in den letzten Spielen, dann sind wir nur schwer zu schlagen", meinte Julian Wolff gegenüber RevierSport.
Mit 18 geschossenen Toren - der sechstbeste Liga-Wert - und nur neun Gegentoren (nur der MSV hat mit sechs Gegentreffern weniger Buden kassiert, Anm. d. Red.) besitzt der SVR eine starke Offensive wie auch sattelfeste Defensive.
Wolff, Kapitän des SVR, weiß, wovon er spricht. Schließlich hat der 32-Jährige über 300 Viertligaspiele auf seinem Buckel. Und auch Wolff erkennt natürlich, dass Trainer Farat Toku eine tolle Gemeinschaft geformt hat, die füreinander einsteht. Das war schon immer die Stärke des Fußballlehrers: echte Einheiten zu formen - man erinnere sich nur an die Toku-Zeit bei der SG Wattenscheid 09. Mit kleinsten Mitteln schaffte es der 44-Jährige Jahr für Jahr, die Liga mit der SG zu überraschen.
"Ich blicke da gar nicht mehr zurück. Was zählt, ist die Gegenwart. Aktuell macht die Mannschaft einen guten Job. Aber wir haben noch nichts erreicht. Es ist zu diesem Zeitpunkt der Saison auch müßig, über Ziele zu sprechen. Unser Ziel ist immer das nächste Spiel, damit verbunden auch der nächste Sieg", sagt Toku.
Aber natürlich weiß auch Toku, dass die Ansprüche in Rödinghausen spätestens seit 2019/2020, der Meisterschaft unter Enrico Maaßen, gewachsen sind. Es folgten zweimal Platz sechs, Rang vier und zuletzt Platz acht. "Wir wollen eine gute Rolle spielen", betonte SVR-Sportchef Alexander Müller vor der Saison.
Daran werden sich Toku und die Mannschaft messen lassen müssen. Das obere Drittel ist das Ziel, im Bestfall der Angriff auf Platz eins. Toku ist, wie der SV Rödinghausen als Verein, auch als Trainer ambitioniert.
Der gebürtige Bochumer übernahm die Ostwestfalen in der vergangenen Saison 2023/2024 auf Platz 15. und führte den SVR noch auf einen ordentlichen 8. Tabellenrang. Die positive Entwicklung wird in dieser Spielzeit fortgesetzt. Die letzten Siege gegen Wuppertal, Bocholt, Düren und Kölns U21 unterstreichen diese Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler.
Auf Platz eins: Hier will natürlich auch der nächste Rödinghausen-Gegner stehen: der MSV Duisburg. Für die Zebras zählt in dieser Serie nur der sofortige Wiederaufstieg - das weiß auch Toku.
"Wir fahren nach Duisburg, um etwas Zählbares zu holen. Aber wir wissen auch, was uns dort erwartet. Der MSV ist zu Hause in dieser Liga immer der Favorit. Sie haben einen sehr guten Kader und tolle Fans im Rücken. Wir freuen uns aber auch auf diese Herausforderung, wie jede andere Woche für Woche auch", sagt Toku.
Mit diesem Understatement ist der SV Rödinghausen in dieser Spielzeit bislang sehr gut gefahren.