Nach dem Katastrophen-Start scheint der 1. FC Bocholt mit dem Kantersieg im Niederrheinpokal und dem 3:1 in der Regionalliga West gegen FC Schalke U23 zumindest wieder etwas Fuß gefasst zu haben. Dann die nächste Hiobsbotschaft: Der Verein muss die zweite Mannschaft abmelden. Es kehrt also noch keine Ruhe beim 1. FCB ein.
Auch Bocholt-Trainer Björn Mehnert tritt trotz der beiden jüngsten Erfolge auf die Bremse: "Die zwei Siege taten gut. Sie waren gut für das Selbstvertrauen. Aber nichtsdestotrotz ist das erst ein Sieg in der Meisterschaft. Dadurch hat sich die Situation ja nicht grundlegend geändert." Man müsse weiter konzentriert und am Limit arbeiten, um Spiele in der Regionalliga gewinnen zu können.
Immerhin habe man die Defensiv-Schwächen der ersten Saisonspiele in den Griff bekommen. "Gegen Schalke war es wichtig, defensiver und kompakter zu agieren. Das haben die Jungs sehr gut gemacht. Die Kompaktheit und das defensive Denken aller Spieler waren ausschlaggebend dafür, dass wir die Punkte hier am Hünting halten konnten", lobt Mehnert.
Am Samstag geht es gegen den SV Rödinghausen, die bisher mit nur einem Sieg, einem Remis und zwei Niederlagen definitiv ebenfalls ihren Ansprüchen hinterherlaufen. Dennoch warnt Mehnert vor einem starken Gegner: "Rödinghausen ist in den letzten Jahren immer eine der Top-Regionalliga-Mannschaften. Sie leisten da extrem gute Arbeit. Immer ein gut zusammengestellter Kader, immer eine gute Transferpolitik. Auch dieses Jahr wieder."
Er hebt einige Spieler hervor, vor denen sich Bocholt besonders in Acht nehmen müsse: "Wir müssen die Räume eng halten, weil Rödinghausen auch sehr schnelle Jungs hat, mit Abdul Fesenmeyer vorne. Sie haben mit Simon Engelmann auch jemanden, der weiß, wo die Kiste steht. Ich glaube, das ist der Regionalliga-Torjäger der letzten zehn bis zwölf Jahre."
Simon Engelmann kommt in seiner Karriere auf 182 Regionalliga-Buden, die er für diverse Klubs, unter anderem Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen, erzielte. In dieser Saison erzielte er in der Regionalliga zwar erst einen Treffer. Aber im Westfalenpokal knipste der 35-Jährige beim 13:0-Sieg gegen den Bezirksligisten SV Höxter unglaubliche siebenmal.
Für Bocholt gilt es, ihn in Schach zu halten. Mehnert rechnet mit einem ausgeglichenen Spiel: "Das wird ein interessantes Spiel auf Augenhöhe, bei dem Kleinigkeiten entscheiden werden. Wir gehen in jedes Spiel, um was mitzunehmen."