Zum ersten Mal in der laufenden Sommervorbereitung bekam es der MSV Duisburg am Samstag in Bonn mit einem bewusst ausgewählten Gegner zu tun, der von der Spielweise den Kontrahenten in der Regionalliga West ähnelt.
Nicht nur das Endresultat (1:1) beim Fünftligisten war für Dietmar Hirsch wenig zufriedenstellend.
Auch die Art und Weise, wie sich seine neue Mannschaft gegen den klassentieferen, aber ambitionierten Mittelrheinligisten über weite Strecken des Spiels präsentierte, brachte viele wichtige Erkenntnisse.
„Wir haben ein bisschen mitgespielt und viel zu sehr versucht, die Dinge spielerisch zu lösen. Die Jungs haben gesehen, was in der Regionalliga auf uns zu kommt“, sagte der Trainer.
Die Leistung war nicht gut. Den perfekten Zeitpunkt dafür gibt es nicht. Aber ich bin froh, dass sie zwei Wochen vor dem Regionalligastart kam. Wenn wir so spielen, kriegen wir auf den Arsch
Dietmar Hirsch
Die Zebras erspielten sich gegen den hoch pressenden Bonner SC insgesamt viel zu wenige Torchancen. Die zwischenzeitliche Führung entstand durch ein Eigentor der Bonner. Statt den Gegner zu dominieren und eine Weiterentwicklung im Vergleich zu den vorherigen vier Testspielen zu sehen, erlebten die Zebras den ersten Rückschlag der Vorbereitung.
„Wir haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Es ist nicht verboten, auch mal einen langen Ball zu spielen. Die Leistung war nicht gut. Den perfekten Zeitpunkt dafür gibt es nicht. Aber ich bin froh, dass sie zwei Wochen vor dem Regionalligastart kam. Wenn wir so spielen, kriegen wir auf den Arsch“, wurde Hirsch deutlich.
Sinnbildlich war die Entstehung des Ausgleichtreffers zu Beginn des zweiten Durchgangs. Beim entscheidenden Freistoß vor dem Gegentor sahen drei Duisburger Spieler den Ball im Aus und monierten lautstark, in den Zweikampf mit dem Torschützen Kotaro Nakanishi ging niemand mehr. Für Hirsch keine Entschuldigung.
MSV Duisburg: Hirsch nimmt fitten Testspieler nach 18 Minuten wieder vom Feld
Beim 1:1 nicht ganz unbeteiligt war auch Marlon Monning. Der Testspieler des 1. FC Köln war erst zur Pause für Alexander Hahn in die Innenverteidigung gerückt. 18 Minuten später musste der 19-Jährige schon wieder für Franko Uzelac weichen. „Ich habe schnell gesehen, dass er überfordert war. Ich musste etwas machen, damit tut man ihm und den Jungs sonst keinen Gefallen. Es kam Unsicherheit auf“, empfand Hirsch. Der Youngster legte damit alles andere als ein Empfehlungsschreiben ab.
Spätestens am 26. Juli sollte der MSV dann die von Hirsch gefordert Galligkeit, Kontrolle und Kompaktheit an den Tag legen. "Sonst gibt es ein böses Erwachen. Gütersloh hat noch mal eine bessere Qualität. Wenn wir so spielen, werden wir das Spiel verlieren. Aber das traue ich den Jungs nicht zu. Sie werden es einsehen und daraus lernen“, zeigte sich der Trainer optimistisch.