Rot-Weiß Oberhausen ist voller Tatendrang ins Jahr 2024 gegangen. Die Verantwortlichen um Sportchef Patrick Bauder hatten betont, dass RWO mit zwei Siegen in den Nachholspielen bei Borussia Mönchengladbach II und bei der SSVg Velbert wieder in das Titelrennen eingreifen könnte.
Die Rechnung geht erst einmal nicht auf. Nach einem 0:0 in Mönchengladbach folgte ein enttäuschendes 1:1 im Stadion Niederrhein gegen Lippstadt. Am Dienstag geht es zum Schlusslicht Velbert, das 2:1 in Gütersloh gewann und wieder an den Klassenerhalt glaubt.
Aktuell liegt Oberhausen neun Punkte hinter Spitzenreiter Alemannia Aachen zurück. Ein Sieg in Velbert (Dienstag, 6. Februar, 19.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) ist fast schon Pflicht, um noch vom Titel und den damit verbundenen Drittliga-Aufstieg zu träumen.
Doch aktuell läuft es bei RWO nicht nur schleppend auf dem Rasen, sondern auch im Umfeld ist es sehr unruhig geworden. Die Stimmung, allen voran von Seiten der Ultras gegen Trainer Jörn Nowak, ist sehr negativ. Ein großes "Nowak-Raus"-Plakat hing gegen Lippstadt auf dem Zaun der Oberhausener Fankurve. Die lautstarken Rufe gegen den Trainer und ehemaligen Sportchef von Rot-Weiss Essen waren auch unüberhörbar.
RevierSport sprach am Wochenende mit Thorsten Binder, dem Vorstandsvorsitzenden von Rot-Weiß Oberhausen.
Thorsten Binder, wie bewerten Sie den Start ins Jahr 2024?
Das haben wir uns alle anders vorgestellt. Wir wollten die beiden Spiele gegen Mönchengladbach und Lippstadt gewinnen. Das ist uns nicht gelungen. In Mönchengladbach haben wir gleich drei Spieler wegen Sperren verloren. Damit haben uns um die fünf Stammkräfte gegen Lippstadt gefehlt. Das ist für uns dann auch nicht zu kompensieren. Trotzdem wollten wir das Spiel gegen Lippstadt mit viel Leidenschaft angehen und gewinnen. Leider stehen am Ende nur zwei Punkte aus zwei Spielen auf der Habenseite. Das ist unbefriedigend.
Keiner ist größer als der Verein! Wir müssen schauen, dass wir jetzt zu konstruktiven Gesprächen kommen. Und dazu gehören alle Parteien. Wir haben ja auch mitbekommen, dass unter den Fans differenzierende Meinungen herrschen. Wir müssen das alles mit den Gruppierungen besprechen und analysieren.
Thorsten Binder
Ähnlich scheint das ein Teil der Fans zu sehen. Am Freitag gab es lautstarke "Nowak-Raus"-Rufe, inklusive eines großen Banners gegen den Trainer. Wie stehen Sie dazu?
Keiner ist größer als der Verein! Wir müssen schauen, dass wir jetzt zu konstruktiven Gesprächen kommen. Und dazu gehören alle Parteien. Wir haben ja auch mitbekommen, dass unter den Fans differenzierende Meinungen herrschen. Wir müssen das alles mit den Gruppierungen besprechen und analysieren. Bei uns herrscht hier eine offene Kommunikation.
Wie bewerten Sie denn die Arbeit von Trainer Jörn Nowak?
Wir selber haben im Sommer 2023 Jörn Nowak diese Möglichkeit hier als Trainer gegeben. Jetzt müssen wir die sportliche Entwicklung bewerten, da ist insbesondere mit Sportchef Patrick Bauder zu sprechen. Für mich ist Jörn ein akribischer und ehrgeiziger Profi. Er identifiziert sich zu einhundert Prozent mit seinem Trainerjob. Das ist der Stand der Dinge.
Am Dienstag geht es nach Velbert: Was erwarten Sie da von der Mannschaft?
Einen leidenschaftlichen Auftritt. Wir müssen Vollgas geben und uns aus dieser kleinen Delle herausarbeiten. Das wird aber kein Selbstläufer. Velbert ist Letzter, hat sich aber interessant verstärkt und nach dem Sieg in Gütersloh wieder Selbstvertrauen getankt. Wir wollen aber gewinnen und den Abstand nach oben verkleinern.
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