17 Punkte nach acht Spielen: Der 1. FC Düren steht auf Tabellenplatz zwei - zwei Punkte hinter Spitzenreiter Fortuna Köln - und ist neben dem Vierten des Tableaus, dem 1. FC Bocholt, die Überraschungsmannschaft der laufenden Regionalliga-West-Saison 2023/2024.
RevierSport hat mit Dürens Erfolgstrainer, dem Fußballlehrer Boris Schommers (44), gesprochen.
Boris Schommers, wie erklären Sie sich den aktuellen Erfolgslauf?
Wir können mit der Entwicklung sehr zufrieden sein. Es ist eine sehr schöne Momentaufnahme. Es geht darum, dass wir den Weg, den wir angefangen haben, weitergehen. Und das passiert aktuell in vorbildlicher Art und Weise.
Was macht denn Ihre Mannschaft so stark?
Das Faustpfand dieser Mannschaft sind der Charakter und der große Zusammenhalt. Trotz der Querelen im Sommer rund um die Infrastruktur des Vereins konnte das Team zusammengehalten und noch verstärkt werden. In den Spielerkreisen hat es sich herumgesprochen, dass wir hier einen guten Job machen. Und das alle Jungs, die wir halten wollten, auch geblieben sind, ist auch nicht selbstverständlich. Aber mittlerweile haben wir eine Mannschaft beisammen, die dem Staff, den Vereinsverantwortlichen vertraut. Andere Spieler wären mit Sicherheit bei den ganzen Querelen rund um die Stadionfrage frühzeitig gegangen.
Und sportlich, was macht da Ihr Team aktuell so besonders?
Wenn wir Auswechselungen vornehmen, haben wir keinen Qualitätsverlust. Es kommt nicht nur auf die erste Elf an, sondern die ersten 20, 21 oder gar 22 Spieler. Wir sind schließlich im Mannschaftssport. Und diesen Teamgedanken nehmen alle super an. Natürlich wissen wir auch, dass das alles einfacher zu praktizieren und umzusetzen ist, wenn es sportlich läuft. Aber wenn es mal nicht laufen sollte, dann sind wir im Trainerteam gefragt, dass die Jungs trotzdem weiter so denken wie aktuell im Erfolgsfall. Darüber ist unsere Spielanlage auch sehr gut. Wir dominieren in den 90 Minuten und sind fußballerisch stark.
Kann der 1. FC Düren denn noch sehr lange dort oben mitmischen?
Eigentlich gebe ich nur ungern Einblicke in unsere Mannschaftssitzungen. Aber jetzt mache ich mal eine Ausnahme, weil ich genau das Thema am vergangenen Wochenende nach dem 4:1-Sieg über Velbert angesprochen habe. Ich habe gesagt: Wenn hier irgendwer auf falsche Ideen kommt, der ist fehl am Platz. Denn da erinnere ich die Jungs, dass wir gegen die Topmannschaften der Liga noch nicht gespielt haben. Wenn wir Fortuna Köln, Wuppertal, Bocholt und Oberhausen gespielt haben, dann werden wir sehen, wo wir stehen. Aktuell ist alles eine schöne Momentaufnahme.
Aber jetzt sind wir einfach nur froh, dass wir in der Westkampfbahn, in der wir im Kalenderjahr 2023 noch ungeschlagen sind, zurück sind. Im nächsten Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen werden wir dann wohl auch mit 1500 Fans ausverkauft sein
Boris Schommers
Welche Ziele verfolgen Sie denn mit Düren?
Mein Ziel als Trainer ist es, dass ich sowohl meine Mannschaft als auch die Spieler persönlich weiterentwickele. Ich sehe mich als Ausbilder und Entwickler, um Spielern die Tür zu öffnen, damit sie vielleicht auch noch in eine der höheren Ligen kommen. Wenn man sich unsere Spieler anschaut, dann sind da schon zwei, drei Jungs dabei, die das Zeug haben höherklassig zu spielen. Dafür müssen sie aber ihre Leistungen Woche für Woche bestätigen.
Seit zwei Spielen sind Sie wieder zuhause. Das dürfte auch noch einmal ein Vorteil sein, oder?
Natürlich. Man merkt, dass die Spielfreude in der Westkampfbahn noch ein bisschen mehr da ist. Wir genießen hier eine große Unterstützung und fühlen uns einfach wohl. Trotzdem danke ich an dieser Stelle Werner Tellers und dem FC Wegberg-Beeck für die Möglichkeit, dass wir ins Beecker Waldstadion ausweichen durften. Aber jetzt sind wir einfach nur froh, dass wir in der Westkampfbahn, in der wir im Kalenderjahr 2023 noch ungeschlagen sind, zurück sind. Im nächsten Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen werden wir dann wohl auch mit 1500 Fans ausverkauft sein. Jetzt fokussieren wir uns aber erst einmal auf das Auswärtsspiel beim SV Lippstadt. Das ist ein unangenehmer Gegner. Wir sind aber gut drauf, haben das nötige Selbstvertrauen und wollen auch in Lippstadt gewinnen.