Nicht nur für die Profis des FC Schalke 04 ist die Nachricht von der Verletzung von Torhüter Justin Heekeren (Verletzung des Außenmeniskus und des Kreuzbandes) bitter. Auch auf die U23 des Vereins hat die böse Kunde aus dem Trainingslager des S04 in Belek gravierende Auswirkungen.
Denn Heekeren, der zwar dem Profikader der Königsblauen angehört, aber in Ruhe aufgebaut werden soll, kam in der bisherigen Saison in 15 der 19 Spiele der U23 der Knappen in der Regionalliga zum Einsatz.
Umso ärgerlicher nun die Verletzung im rechten Knie. Im Trainingslager in der Türkei war der 21-Jährige ohne Fremdeinwirkung umgeknickt. Die Verletzung bedeutet nun das Saisonaus für den Keeper. Inzwischen hat das Talent, für das Schalke im Sommer eine Ablöse von 180.000 Euro an RW Oberhausen zahlte, das Trainingslager verlassen, er wird in Innsbruck operiert und etwa sechs Monate ausfallen.
Wer soll Heekeren nun bei der U23 vertreten? Die Verletzung könnte die Chance für ein weiteres Torhüter-Talent der Königsblauen sein. Obwohl Justin Treichel bislang noch keine einzige Sekunde in dieser Regionalliga-Saison im Tor des S04 stand, könnte nun seine Zeit gekommen sein.
Treichel war im Sommer von der U19 des Klubs zum Regionalligateam gestoßen und hatte in den letzten sechs Spielen auf der Bank gesessen. Norbert Elgert attestierte ihm in der Endphase der vergangenen Saison einen Leistungssprung, der ihm wohl auch den U23-Vertrag einbrachte.
Ist nun seine Zeit gekommen? In den bisherigen Spielen, in denen Heekeren nicht für die U23 zum Einsatz kam, weil er bei den Profis gebraucht wurde, stand Radomir Novakovic im Tor. Der ehemalige serbische U19-Nationalspieler war im Januar des letzten Jahres zur U23 gestoßen und gilt als klassischer Back-Up. Allerdings konnte er in den bisherigen Spielen nur bedingt überzeugen und kassierte in den fünf Spielen auch fünf Gegentore.
Nicht mehr helfen können wird auf jeden Fall Daniel Rose. Der irische Jugendnationalspieler hatte den Verein vor wenigen Wochen in Richtung USA verlassen. Er war nur der vierte Torhüter in der bisherigen Hierarchie und hatte keine Aussichten auf Spielzeiten.
Als größtes Torhüter-Juwel in der Knappenschmiede gilt allerdings derzeit Luca Podlech. Der erst 17-Jährige überzeugte in der Hinserie in der U19 mit teils herausragenden Leistungen. Zuletzt sicherte er gegen den VfB Stuttgart mit starken Paraden den Einzug der Schalker U19 ins DFB-Pokalhalbfinale.
Nicht nur für Knappenschmiede-Direktor Matthias Schober ist Podlech eines der größten Torhüter-Talente Deutschlands. Nicht umsonst statteten ihn die Verantwortlichen kürzlich mit einem Vertrag bis 2025 aus. Denkbar wäre auch, ihn hochzuziehen. Mit Faaris Yusufu hätte die U19 dennoch einen weiteren annähernd gleichstarken Keeper im Kader. Sollte Podlech tatsächlich in Betracht kommen, würde sich die Geschichte eventuell wiederholen.
Denn auch ein gewisser Manuel Neuer rutschte vor langer Zeit unvermittelt als U19-Torwart wegen einer Verletzung in diese Rolle. Während des Schulunterrichts hatte er damals einen Anruf erhalten, dass er am Abend bei der U23 spielen solle. „Vom Schulklo ins Regionalliga-Tor“ titelte RevierSport damals über Neuers ersten Einsatz. Allerdings half der junge Neuer nur einmal aus, bevor er wieder zur U19 zurückkehrte.
Wahrscheinlich ist dieses Szenerio allerdings ohnehin nicht. Denn es ist eher davon auszugehen, dass Podlech unter Elgert weiter in Ruhe reifen soll.