Namen kursieren, im Hintergrund laufen auf Hochtouren die Gespräche. Bleibt es bei den üblichen Verdächtigen oder tauchen neue Gesichter auf?
Zum Ende der 59. Saison der Fußball-Bundesliga sorgt Markus Weinzierl in Augsburg spektakulär für seinen Rücktritt, der VfL Wolfsburg mit Florian Kohfeldt und Borussia Mönchengladbach mit Adi Hütter trennen sich einvernehmlich, aber doch etwas überraschend. Auf Schalke rückt Aufstiegscoach Mike Büskens freiwillig wieder ins zweite Glied. Wer könnte jeweils übernehmen?
VfL Wolfsburg:
So geht es jetzt weiter: Die Trennung von Florian Kohfeldt ist auch für Geschäftsführer Jörg Schmadtke eine Niederlage. Gut möglich, dass es auch Schmadtke noch erwischt. Ursprünglich soll er erst Ende Januar 2023 gehen, doch die Causa Kohfeldt zeigt, dass Schmadtkes Einfluss stark gesunken ist.
Das sind die Kandidaten: Heißester Kandidat soll Matthias Jaissle sein, der die Wolfsburger in der gerade abgelaufenen Saison mit Salzburg aus der Champions League warf. Auch Adi Hütter und Sandro Schwarz werden genannt. Spekuliert wird zudem über Bruno Labbadia, der 2018/2019 eine sehr erfolgreiche Zeit beim VfL hatte, nach einem Zerwürfnis mit Schmadtke aber nicht verlängerte. Für diese eher unwahrscheinliche Variante müsste auf jeden Fall zunächst Schmadtke gehen.
So geht es jetzt weiter: Nach dem überraschenden Zoff-Abschied von Markus Weinzierl will Manager Stefan Reuter in Ruhe Gespräche mit den Kandidaten führen.
Das sind die Kandidaten: Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II) gilt als potenzieller Nachfolger. Die „Augsburger Allgemeine“ nennt auch Thomas Letsch (Vitesse Arnheim) und Peter Zeidler (FC St. Gallen). Nach dem Aus in Wolfsburg wäre auch Florian Kohfeldt frei.
Borussia Mönchengladbach:
So geht es jetzt weiter: Ein Zeitfenster gibt es laut Vereinsangaben nicht, allerdings steht in zwei Wochen die Mitgliederversammlung an. Bis dahin sollte der Nachfolger von Adi Hütter gefunden sein. „Wir wollen eine gute Entscheidung treffen und sind eingestiegen in gute Gespräche. Wir machen uns aber keinen Druck“, sagte Sportdirektor Roland Virkus.
Das sind die Kandidaten: Lucien Favre, der von 2011 bis 2015 schon einmal Cheftrainer in Gladbach war, bleibt der Trainer, den sich auch die Fans im Borussia-Park am meisten wünschen. Zudem wird der frühere U23-Coach von Borussia Dortmund, Daniel Farke, ins Gespräch gebracht. Beide Trainer sind derzeit vereinslos.
Hertha BSC:
So geht es jetzt weiter: Erstmal geht es um den Klassenerhalt. Dem ist alles untergeordnet, betont Geschäftsführer Fredi Bobic - dem das Trainerthema sichtlich auf die Nerven geht. Felix Magath wurde von ihm als Retter im März geholt und hat einen Vertrag bis Saisonende. Kommenden Montagabend weiß man in Berlin, ob man einen Coach für die Bundesliga oder die 2. Liga braucht.
Das sind die Kandidaten: In Berlin wird praktisch täglich ein Kandidat genannt. Sandro Schwarz von Dynamo Moskau steht demnach weit oben auf der Bobic-Liste. Auch André Breitenreiter - gerade Schweizer Meister mit dem FC Zürich - tauchte als nächster Hertha-Coach in den Gazetten auf. Reflexartig fiel auch der Name Adi Hütter nach dessen Gladbach-Aus. Einzige Begründung: Seine erfolgreiche Vergangenheit mit Bobic in Frankfurt. Unwahrscheinlich ist, dass Magath bleibt.
Arminia Bielefeld:
So geht es jetzt weiter: Die Mission, mit Interimscoach Marco Kostmann noch die Klasse zu halten, ist gescheitert. Nur wenige Wochen nach seiner Beförderung Mitte April kehrt der 56-Jährige auf seinen Torwarttrainer-Posten zurück. Beim nach dem achten Bundesliga-Abstieg fälligen Umbau des Teams kann er seinen Nachfolger beraten.
Das sind die Kandidaten: Dem Vernehmen nach ist der ehemalige Bayern-Profi Martin Demichelis ein Kandidat, der zurzeit die zweite Mannschaft der Münchner trainiert. Kurios: In Enrico Maaßen (Dortmund II) wird ein weiterer Anwärter gehandelt, der aktuell eine Reserve coacht.
SpVgg Greuther Fürth:
So geht es jetzt weiter: In Fürth soll es schnell gehen. Nach dem Abschied von Stefan Leitl zu Hannover 96 wollen die Franken dem „Kicker“ zufolge bis zur Wochenmitte den Neuen präsentieren.
Das sind die Kandidaten: Sportchef Rachid Azzouzi soll nach Informationen der „Bild“ die ehemaligen Bayern-Stars Miroslav Klose (zuletzt Assistent beim FC Bayern) und Martin Demichelis (Coach von FC Bayern II) auf seiner Liste haben.
FC Schalke 04:
So geht es jetzt weiter: Zusammen mit den Fans wurde am Montag vor dem Stadion noch mal der Aufstieg gefeiert. Danach beginnt die Planung für die Bundesliga. Mit Thomas Ouwejan und Marvin Pieringer wurden zwei Leihspieler bereits fest verpflichtet. Welche Spieler noch dazukommen, wird auch der neue Coach mitbestimmen wollen.
Das sind die Kandidaten: Aufstiegstrainer Mike Büskens gilt vielen Fans als Ideallösung. Doch der Interimscoach will zurück ins zweite Glied. Mögliche Nachfolgekandidaten gab es reichlich. Zuletzt wurden Thomas Letsch (Arnheim), Kosta Runjaic (Stettin) und Daniel Farke gehandelt, der sein Engagement beim FK Krasnodar nach Ausbruch des Ukraine-Krieges ruhen ließ.