Für Rot-Weiss Essen war der Freitag, 25. Februar 2022, ein guter Tag. Nach einer turbulenten Woche hat die Polizei Essen den mutmaßlichen Verantwortlichen für den Böllerwurf, der zum Spielabbruch zwischen RWE und Preußen Münster führte, gefasst. Der mutmaßliche Täter ist ein 29-jähriger Familienvater, der in Marl lebt.
"Wir haben gegen den jungen Mann einen Haftbefehl erwirkt, der am Donnerstagabend vollstreckt wurde. Das Amtsgericht Essen hat den Haftbefehl erlassen, der Mann ist seit heute Morgen unter den gängigen Meldeauflagen auf freiem Fuß. Gegen den Verdächtigen wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt. Er hat engmaschige Meldeauflagen. Er muss sich jeden Tag bei der Polizei melden, damit man sicherstellen kann, dass er nicht flüchtet oder nicht untertaucht. Das Stadionverbot gilt für alle Stadien, das ist eine Maßnahme, die das Gericht als erforderlich angesehen hat", erklärte Oberstaatsanwältin Annette Milk auf einer Pressekonferenz am Freitag.
Bei Rot-Weiss Essen ist man auch erleichtert, dass der mutmaßliche Täter geschnappt wurde und nun wird der Blick auch wieder nach vorne gerichtet. "Wir sind am Ende dieser Woche, in der eine Menge auf uns eingeprasselt ist, sehr froh und erleichtert über die erfolgreiche Ermittlung des Täters. Bedanken möchte ich mich bei der Polizei für die enge und konstruktive Zusammenarbeit. Aber auch und vor allem bei den vielen RWE-Fans, die Zivilcourage bewiesen und viele sachdienliche Hinweise geliefert haben. Dementsprechend werden wir die von uns ausgelobte Belohnung auch aufteilen", sagte Marcus Uhlig.
Wir können die Höhe des materiellen Schadens, der durch den Böllerwurf entstanden ist, noch nicht genau erfassen. Sobald dieser bezifferbar ist, werden wir zur Wahrung von Ersatzansprüchen sämtliche juristischen Register ziehen.
Marcus Uhlig
Zum Thema sagt Uhlig: "Über den Täter wissen wir nicht viel, er scheint keiner Fan-Gruppierung anzugehören und war auch sonst bislang bei RWE nicht auffällig in Erscheinung getreten. Das wird in Zukunft auch so bleiben, neben dem durch die Staatsanwaltschaft bereits ausgesprochenen bundesweiten Stadionverbot wird er das Stadion an der Hafenstraße nie mehr von innen betreten! Wir können die Höhe des materiellen Schadens, der durch den Böllerwurf entstanden ist, noch nicht genau erfassen. Sobald dieser bezifferbar ist, werden wir zur Wahrung von Ersatzansprüchen sämtliche juristischen Register ziehen. Das Fanszene-übergreifende öffentliche Verurteilen dieser Tat sowie das einhellige Bekenntnis gegen das Zünden von Böllern im Stadion werten wir als positives Statement und klares solidarisches Signal aus unserer Fanszene."