RWE-Boss

"Verurteilen wir als Rot-Weiss Essen aufs Schärfste"

Hafenstraße, 10.000 Fans und das Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster. Viel bessere Voraussetzungen hätte es für den Westschlager eigentlich nicht geben können. Mit RWE traf der Spitzenreiter der Regionalliga West auf den Tabellenzweiten aus dem Münsterland.

Bei Wind und Nieselregen duellierten sich am Sonntag dann beide Traditionsklubs an der Essener Hafenstraße. Es entwickelte sich ein intensives, ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe. Nach 76 Minuten stand es leistungsgerecht 1:1 (1:0)-Remis. Den Essener Führungstreffer von Thomas Eisfeld (45., Elfmeter) egalisierte Gerrit Wegkamp (72.) im zweiten Durchgang.

Kurze Zeit später folgte der Eklat! Bei 76 Minuten und 25 Sekunden Spielzeit sackte Münsters Auswechselspieler Marvin Thiel nach einem lauten Knall eines Feuerwerkskörpers aus der Essener Kurve zusammen und erlitt ein Knalltrauma. Das Spiel wurde sofort unterbrochen und beide Teams vom Unparteiischen Christian Scheper in die Kabine geschickt.

Auch Jannik Borgmann, der ebenfalls auf der Bank saß, konnte nicht mehr eingesetzt werden. Nach langer Beratungszeit wurde das Spiel dann beim Stand von 1:1 abgebrochen und nicht mehr fortgesetzt.

Fakt ist: Das, was passiert ist, verurteilen wir als Rot-Weiss Essen aufs Schärfste. Ich habe aber eine Solidaritätsbekundung des absoluten Großteils der RWE-Fans gegen diese Tat, diesen Täter gesehen. Das war eine vernünftige Botschaft.

RWE-Boss Marcus Uhlig.

Auf der Pressekonferenz nach der abgebrochenen Partie nahm RWE-Boss Marcus Uhlig zu den Vorfällen Stellung: "Es waren unerfreuliche Umstände, die uns zu dieser außergewöhnlichen Pressekonferenz gebracht haben. Sicherlich hätten wir lieber über Sport gesprochen. Da denkt man, da ist man schon so lange dabei und dann passieren trotzdem immer wieder Dinge, die man so noch nicht erlebt hat. Es ist ein Feuerwerkskörper der wohl etwas heftigeren Art im Bereich der WAZ-Westtribüne explodiert. Wir werden uns sicherlich gleich die Auswertung der Bilder anschauen. Zu dem Täter können wir noch nichts Genaues sagen", erklärte der 50-Jährige und führt aus:

"Fakt ist: Das, was passiert ist, verurteilen wir als Rot-Weiss Essen aufs Schärfste. Ich habe aber eine Solidaritätsbekundung des absoluten Großteils der RWE-Fans gegen diese Tat, diesen Täter gesehen. Das war eine vernünftige Botschaft."

Spielwertung noch unklar, Wiederholungsspiel möglich

Über mögliche Konsequenzen für diesen Abbruch konnte sich Uhlig noch nicht äußern: "Wir werden heute nicht alles aufklären können. Ich bitte um Verständnis, dass wir dazu aktuell nichts sagen können. Alles weitere wird sich in den nächsten Tagen ergeben."