Vor mehr als 2300 Zuschauern im heimischen Stadion Niederrhein musste Oberhausen-Trainer Mike Terranova mit ansehen, wie seine Mannschaft gegen Fortuna Köln (0:2) die erste Heimpleite dieser Spielzeit einstecken musste. Besonders ärgerten ihn dabei, wie die beiden Gegentreffer zustande gekommen waren.
Das 0:1-Kopfballtor durch Fortuna-Stürmer Imbongo Boele, welches aus einer Standardsituation resultierte, war dabei aus Sicht von Terranova gleich doppelt bitter: „Wir wollten unbedingt Standards vermeiden, weil Fortuna gefühlt vier Meter größer war als wir.“ Doch der Freistoß, der zum Treffer führte, kam eigentlich nur zustande, weil Ersatzspieler Tugrul Erat unerlaubterweise ins Spiel eingriff. So stoppte der Offensivspieler, der sich hinter dem eigenen Tor warm machte, einen eigentlich ungefährlichen langen Ball der Gäste, bevor dieser ins Toraus rollen konnte. Ohne sein Eingreifen hätte es lediglich Abstoß für RWO gegeben.
Ich glaube, dass es ihm auch am meisten weh tut und ich mache dem Jungen keinen Vorwurf. Aber in dem Moment bin ich sauer gewesen - ja!
Mike Terranova
Terranova machte kurzen Prozess und schickte Erat umgehend in die Kabine. „Es ist natürlich eine unglückliche Situation und ich weiß, dass er das auch nicht extra gemacht hat. Ich glaube, dass es ihm auch am meisten weh tut und ich mache dem Jungen keinen Vorwurf. Aber in dem Moment bin ich sauer gewesen - ja! Für mich war auch klar, dass ich ihn nicht mehr reinbringen werde. Ich glaube der Klassiker wäre gewesen, dass ich ihn bringe und er mit der nächsten Aktion Gelb-Rot bekommt“, kommentierte Terranova die Situation.
Auch der zweite Gegentreffer resultierte aus einem haarsträubendem individuellen Fehler. Diesmal war der Pechvogel Pierre Fassnacht, der im Zweikampf mit Suheyel Najar den Ball folgenschwer vertändelte. Auch mit dieser Aktion war Terranova bedient: „Das Schlimme ist, dass er genau dieselbe Situation letztes Jahr in Homberg gehabt hatte. Da spielt er ihn zu kurz zurück und wir kriegen das Gegentor. Jetzt wollte er es anders machen. Aber so etwas passiert. Auch das macht keiner mit Absicht. Wir werden ihn wieder aufbauen. Wichtig ist aber, dass es nicht zu oft passiert.“
Durch die Niederlage findet sich RWO in der Tabelle aktuell auf dem sechsten Rang wieder. Ein Spiel weniger als vorgesehen haben die Kleeblätter aber bisher absolvieren können.
Am kommenden Mittwoch findet nun das Nachholspiel gegen die Sportfreunde Lotte statt. Terranova hat zu dem Auswärtsspiel eine ganz klare Ansicht: „Wenn ich nach Lotte fahre, dann fahre ich da bestimmt nicht hin, weil ich den Aufwärmplatz so gut finde, der wahrscheinlich wieder irgendwo ist. Sondern weil wir da drei Punkte holen wollen. Diesen Anspruch haben wir und die Qualität im Kader auch. Wir werden alles raushauen und die Wut aus dem Köln-Spiel mitnehmen.“ Der 44-jährige Trainer will mit seinem Team endlich wieder drei Punkte einfahren: „Wir müssen irgendwann wieder anfangen zu punkten. Ich glaube, dass wir jetzt wieder dran sind. Wenn wir irgendwo noch eine Rolle spielen wollen, dann müssen wir wieder paar Punkte sammeln.“