Die nackten Fakten rund um den Regionalligistern KFC Uerdingen sind trostlos. Die 3. Liga war finanziell nicht zu schultern. Die Mannschaft für die Regionalliga stand erst Stunden vor dem ersten Spiel bei Rot-Weiß Oberhausen, der Stammverein musste einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen, dementsprechend werden den Uerdingern neun Punkte abgezogen, auch wenn der Verein dagegen Einspruch einlegte.
Im Sommer galt: Keine Zeit, kein Geld. Daher setzt sich die neue Truppe der Krefelder aus irrsinnig vielen jungen und unerfahren Spielern zusammen, die beim 0:6 bei RWO oder dem 2:8 bei der U21 von Köln reichlich Lehrgeld bezahlen musste.
Alles Stoff für einen Film, an dessen Ende alles auseinanderbricht. Doch davon ist bisher nichts zu merken. In Krefeld wussten alle Beteiligten, woraus sie sich einlassen. Die Verantwortlichen, die Spieler und vor allem die Anhänger, die für jedes Heimspiel zur SSVg Velbert reisen müssen, weil die heimische Grotenburg weiterhin saniert wird.
Eindrucksvolle Bilder, die man gegen Aachen vernehmen konnte
Und die Bilder aus Velbert zeigen eindrucksvoll, wie alle Beteiligten die Rolle des Underdogs, der eigentlich keine Chance auf den Klassenerhalt hat, annehmen. Gegen Alemannia Aachen gab es den ersten Punkt und das erste Spiel ohne Gegentor. Die Fans feierten ihre Mannschaft nachher, als hätten sie einen Aufstieg gefeiert. Bilder, die man selten sieht in diesen Tagen - so viele negative Ereignisse und der Zusammenhalt ist trotzdem vorhanden.
Das sollte dem Verein Mut machen, auch wenn das Wunder des Klassenerhaltes nicht klappt. Denn die Zahlen sprechen weiter eine eindeutige Sprache. Wird der Punktabzug bestätigt, hat der KFC nach wenigen Spielen bereits zwölf Zähler Abstand auf das rettende Ufer. Eine Mission, die weiterhin kaum zu stemmen sein wird.
Aber wenn alle Beteiligten weiterhin so eine Einheit bilden, dann wird auch ein Fall in die Oberliga Niederrhein nicht zum Bruch führen.