Warum auch? Einmal durfte er in der aktuellen Saison in der Meisterschaft auflaufen, dazu kamen Pokalauftritte – wie der im Diebels-Niederrhein-Endspiel. „Wichtig war, dass wir endlich wieder ein Tor erzielt haben, dass das Ding nach Hause gebracht wurde.“ Nach dem Wie eines Erfolges fragt kurz danach niemand mehr. Auch das ist Psychologie. Pirson: „Egal ob Pokal oder Meisterschaft, die Truppe lebt wieder, es wird weiter Gas gegeben.“
Achtmal noch, dann soll Platz zehn in der Tabelle erreicht werden, Ranglisten-Mittelmaß, aber trotzdem ein Gipfel. Der gebürtige Essener: „Bedeutsam war, es stand eine Mannschaft auf dem Platz, die von Anfang an gekämpft hat, sich reinschmiss.“ Nichts im Vergleich zum 0:3 gegen Union. Der Ex-Dortmunder: „Wir haben uns vorab gesagt, wir dürfen einfach nicht auseinanderfallen.“ Das 1:0 durch Jo Joseph-Augustin ließ sich RWE nicht mehr nehmen. Pirson: „Wir wollten zeigen, wir leben, es stimmt auch intern. Das ist gelungen.“
24 Regionalliga-Zähler stehen noch zur Debatte, alles wird in 720 Minuten ausgezockt. Klar ist, die Bank wird RWE nicht mehr sprengen, alles was gilt ist, nicht als Bettelmann vom Spieltisch aufzustehen. „So lange etwas möglich ist, werden wir daran glauben“, legt sich der 1,95 Meter-Mann fest. Deshalb blickt der 22-Jährige auch kalt nach vorne. „Wir fahren nach Wuppertal. Und wenn es dort auch wieder nur 1:0 für uns ausgeht, das reicht.“
Die Frage liegt auf dem Podest – mit Pirson im Kasten? „Das möchte ich nicht beantworten.“ Rivale Daniel Masuch wird es beäugen, aktuell schmerzverzerrt, weil er sich unter der Woche bei einem Trainingszusammenprall mit Sercan Güvenisik einen Nasenbeinbruch zuzog. Die Pause von Masuch (Gesichtsmaske wird erwogen) füllt „oben“ U23-Keeper Arkadiusz Zbiorczyk aus. Pirson darf zweifellos sagen: „Ich denke, ich habe im Pokalmatch gut gespielt.“
Die Auswahl siegte. Der vierfache deutsche U20-Nationalspieler: „Wenn mich der Coach bringt, werde ich wieder alles für das Team und den Club geben.“ Beim BVB war Pirson bei den Amateuren nach Siegen häufig auf dem Zaun und musste die „Humba“ intonieren. Pirson: „Wenn wir am Ende unser Ziel erreichen, mache ich das gerne wieder.“