Zu dem Zeitpunkt war der Belgier noch zuversichtlich, am heutigen Sonntag im Spitzenspiel gegen RW Oberhausen (14 Uhr, LTU-arena) auflaufen zu können: "Es kann gut sein, dass ich dann schon wieder dabei bin."
Inzwischen wurden ihm alle Hoffnungen geraubt, denn 48 Stunden vor der Partie wurde bei dem Defensiv-Spezialisten ein Einriss im Innenmeniskus festgestellt. Damit ist ein Einsatz natürlich unmöglich. Viel mehr muss erst in Erfahrung gebracht werden, wann de Cock wieder die Stiefel schnüren kann. Ob ein operativer Eingriff erfolgen wird, entscheidet die medizinische Abteilung der Fortuna bis Sonntagvormittag.
Gerade in der vorentscheidenden Phase der Saison fällt der Routinier aus. Nicht nur für Trainer Norbert Meier ein Riesenverlust, sondern auch für ihn ein erheblicher Rückschlag, schließlich geht es aktuell auch darum, für einen neuen Vertrag vorzuspielen. Der 32-Jährige: "Ich weiß noch nicht, wie es für mich weitergeht." Momentan ist de Cock vom belgischen Erstligisten FC Brügge ausgeliehen, eine Rückkehr dorthin scheint nicht ausgeschlossen. "Aber ich kann es wirklich noch nicht sagen. In den kommenden Wochen muss mein Manager sowohl mit Brügge als auch mit Düsseldorf reden und dann müssen wir weiterschauen", betont de Cock, der sich am Dienstag das Match mit seinem Ex-Jupiler League-Kollegen Manasseh Ishiaku vom MSV Duisburg ansah. Vielleicht spielen die Beiden auch in der kommenden Saison in der gleichen Klasse. "Ich kann mir auch gut vorstellen, bei der Fortuna in der Zweiten Bundesliga zu kicken."
Doch soweit ist es noch lange nicht, zuvor müssen die Kleeblätter bezwungen werden. Doch wer füllt die Lücke, die de Cock hinterlässt? Zwei Varianten scheinen denkbar, auch wenn eine schon unter der Woche gewaltig schief gegangen ist. Denn der Ersatz für den Belgier, David Krecidlo, wurde bereits nach 45 Minuten ausgewechselt. Meier zu seiner Entscheidung: "Er hatte nicht die Bindung zum Spiel. Deshalb habe ich Robert Palikuca gebracht, um mehr Stabilität hereinzubekommen." Nach diesen Worten also eher unwahrscheinlich, dass Krecidlo eine weitere Chance bekommt. Dafür darf man die Viererkette wie in der zweiten Hälfte gegen Essen erwarten. Hamza Cakir rückt nach rechts, innen spielen Palikuca und Jens Langeneke und die linke Schiene beackert Fabian Hergesell, der den weiterhin verletzten Henri Heeren ersetzt.
Aber das ist nicht das einzige Fragezeichen in den Gedankengängen von Meier. Auch im Mittelfeld muss sich der Ex-Profi entscheiden: Setzt er wie zuletzt in der Liga weiter auf Markus Anfang oder rutscht Marco Christ, der am Dienstag seine Chance nicht wirklich nutzen konnte, in die Startformation? Fragen über Fragen, die Antworten wird Meier, wie man ihn kennt, erst kurz vor dem Anpfiff geben.