Im Lichte des Programms "Multi" hatte Rot-Weiß Oberhausen zuletzt den chinesischen Spieler Zisheng Shangguan zu Gast. Er verbrachte zwei Wochen am Niederrhein, in denen er unter anderem beim Nachwuchs des Regionalligisten reinschnupperte.
Für ein dauerhaftes Engagement bei den Kleeblättern reichten die Qualitäten des 18-Jährigen - er ist bereits in seine Heimat zurückgekehrt - allerdings nicht, wie Thomas Hüfner, Leiter des Nachwuchsleistungszentrum, im Interview mit dem Portal fussball.de erklärt. Shangguan sei zwar ein "höflicher, junger Mann." Aber: "Er hat bei unserer U19 mittrainiert und bei der U17 sogar für einige Minuten in einem Testspiel mitgekickt." Da habe man "schon einen Unterschied" gemerkt.
In Kooperation mit der Organisation "Multi" erreicht RWO mittlerweile zahlreiche Länder in vielen Ecken der Welt. Für den Revierklub die Scoutingmethode der Zukunft? "Da dürfen wir uns nicht festlegen", sagt Hüfner. Einerseits wolle man die "erste Anlaufstelle für talentierte Spieler aus Oberhausen und der näheren Umgebung sein. Das ist wichtig für die Identität des Klubs."
"Große" Klubs aus der Region scouten weltweit
Doch Hüfner betont auch, dass man sich ob der großen Konkurrenz bei der Akquise von Talenten nicht nur auf die hiesige Region beschränken dürfe. "Schalke, Dortmund, Gladbach, Leverkusen und Köln scouten ihre Spieler weltweit, davor dürfen auch wir bei RWO uns nicht verschließen."
Da sei es auch kein größeres Problem, dass Rot-Weiß im fernen Ausland nicht unbedingt Prominenten-Status versprüht. Mit Blick auf Südkorea, wo Hüfner in diesem Jahr ebenfalls vor Ort war, berichtet der NLZ-Leiter: "Südkorea sucht den nächsten Heung-Min Son - und warum sollte der nicht zunächst bei uns in Oberhausen spielen, bevor er zu einem größeren Klub geht?"