„Es ist ja schon lange vorbei, dass man dafür etwas bekommt“, zuckt Nico Schäfer, Essens Geschäftsführer mit den Schultern. „In diesem Fall kriegen wir nichts, genau wie auch nicht im Fall von Philipp Kreuels.“ Der kürzlich bekanntlich Profi beim VfL Wolfsburg wurde und früher auch in Essen war.
Nichts kassieren wird auch Özils Ex-Club Falke Gelsenkirchen, wo er von 1999 bis 2000 auflief. Von 1995 bis 1998 war Özil bei Westfalia 04 Gelsenkirchen, von 1998 bis 1999 bei Teutonia Schalke, von 2000 bis 2005 bei RWE. Immerhin hat der Youngster einen Marktwert, der zwischen zwei und vier Millionen Euro liegen dürfte. Um so bitterer, wenn man nur lange Zähne zeigen kann.
Ein Wechsel ins Ausland – wie bei Calik und Özbek - bringt Kohle. „Die neue Rechtsprechung wird demnächst noch extremer“, prognostiziert Schäfer, „wenn das Thema aus England Schule macht.“ Fakt: Eine Ausbildungsförderungs-Entschädigung gibt es nicht mehr. Schäfer: „Das ist ja das paradoxe, im Ausland kann man noch Geld verdienen.“ Allerdings wäre das im Fall von Özil nur als direkt abgebender Verein möglich gewesen. Schäfer: „Ich habe die Angelegenheit aber trotzdem ganz genau betrachtet.“ Weil sie – wenn man nicht direkt beteiligt war – einen gewissen Unterhaltungswert hatte. Allerdings auch deshalb, „weil es in der Verbandsrechtsprechung immer mal wieder irgendwelche Lücken gibt.“ In dem Fall wäre Professor Dr. Markus Buchberger, ehemals Vorstandsmitglied, jetzt „nur“ noch Rechtsbeistand, Ansprechpartner. Schäfer: „Ganz genau.“
Ganz und gar nicht gefallen kann Schäfer der offensichtliche Beschluss von Hauptsponsor Evonik Industries AG, bald nicht mehr mit dem Logo auf der Brust des Trikots zu prangen, eine Entscheidung, die erst bekannt gegeben werden sollte, wenn man einen Nachfolger gefunden hat. Der sich natürlich mit ähnlicher Zuwendungshöhe rühren soll: Die Summe von 1,5 Millionen Euro wird so nicht offiziell bestätigt. RWE-Präsident Rolf Hempelmann: „Evonik wird nicht mehr Trikotsponsor sein. Das hängt damit zusammen, dass sich das Unternehmen völlig neu aufgestellt hat. Uns wurde mitgeteilt, dass sämtliche Engagements auf den Prüfstand gestellt wurden. Ein Engagement auf dem Trikot würde Sinn machen, zwei nicht.“ Evonik ist bekanntlich auch in Dortmund im Geschäft. Hempelmann: „Man hat sich für den Bundesligisten entschieden. Das heißt nicht, dass Evonik sich nicht bei RWE engagiert.“