Einzig das späte Gegentor durch Ferhat Mumcu (85.) schmeckte Gästetrainer Christian Titz nicht. "Wenn wir lange mit der gleichen Mannschaft spielen, müssen die später eingewechselten läuferisch überlegen sein", erklärte er. „Wir hätten das Spiel noch höher für uns entscheiden müssen und nicht noch ein Gegentor zulassen dürfen", monierte Titz.
Dagegen hatten seine Rot-Weißen allerdings auch vier Treffer auf der Haben-Seite. Marcel Platzek (29., 72.), Jonas Erwig-Drüppel (57.) und Joshua Endres (69.) schossen den letztlich deutlichen Erfolg heraus. „Wir sind nach Ballbesitz direkt ins Gegenpressing gegangen und haben dem Gegner keine Chance zum Aufbau gelassen“, freute sich Titz, der zunächst keinen seiner Spieler hervorheben wollte. „Wir hatten viele Jungs auf dem Platz, die das extrem gut gemacht haben."
Lob für Angreifer Platzek
Ein kleines, persönliches Lob ließ sich der 48-Jährige dann aber doch noch entlocken. „Ich kann natürlich nur das beurteilen, was Marcel Platzek in dieser Saison macht. Er tritt sehr engagiert auf und hat auch ein gutes Timing, mit dem er sich vom Gegner löst. Das ist oft entscheidend“, freute sich Titz für seinen Schützling, den in der vergangenen Saison schwere Verletzungen ausbremsten. In der Vorbereitung konnte er sich jedoch zurückmelden, in nun sechs Spielen markierte er bisher schon sieben Treffer.
Neben Platzek zeigten auch die Neuzugänge Dennis Grote, der viele Angriffe initiierte, und Wirbelwind Oguzhan Kefkir, was in ihnen steckt. Trotz insgesamt 14 Neuzugängen wirkte RWE gegen einen oft überforderten ETB eingespielt. Lediglich die gegen Ende zunehmenden Wechsel brachten „ein wenig Sand ins Getriebe", wie Titz es formulierte.
Der hatte vor allem im Trainingslager in Herzlake die Gelegenheit, seine neue Mannschaft intensiv kennenzulernen. „Ich habe einen sehr positiven Eindruck vom Team, die Jungs haben eine hohe Sozialkompetenz. Für mich ist vor allem neu, dass bei RWE unglaublich viele Familienväter in der Mannschaft sind. Im Mannschaftsleben merkt man, dass manche Spieler eine ganz andere Verantwortung haben. Dazu ist die Truppe enorm ehrgeizig. Ich merke, dass sie unsere Art Fußball zu spielen wirklich umsetzen will“, freute sich Titz.
Eröffnung gegen BVB II als erstes Highlight
Besonders heiß ist der Trainer auf das erste Spiel mit RWE. Da geht es nämlich in der Regionalliga-West-Eröffnungspartie gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. „Wir freuen uns natürlich, dass wir zuerst ein Heimspiel haben. Dazu kommt mit Borussia Dortmund II direkt ein Gradmesser, der bis zum Ende der Saison eine gute Rolle spielen wird", sagte Titz und ergänzte: „Da können wir gleich die Atmosphäre an der Hafenstraße einatmen.“