Endstation DFB-Pokal. Genau dorthin wollen die Rot-Weissen, ist ja auch sportlich wie finanziell ein lukratives Ziel. Der Weg dorthin ist zwar nicht mehr ganz so weit, aber er bleibt unwägbar und in jedem Fall beschwerlich. An diesem Samstag müssen die Essener im Verbandspokal-Viertelfinale den Oberligisten Union Nettetal ausschalten (14.30 Uhr, Lobbericher Straße).
„Wir nehmen die Aufgabe ernst“, sagt RWE-Trainer Karsten Neitzel. Ja, was denn sonst? Erstens bietet der Gastgeber eine gestandene Oberliga-Mannschaft auf, die seit fünf Ligaspielen ungeschlagen ist (elf Punkte) und unter anderem beim ambitionierten FC Bocholt gewonnen hat. Und zweitens hat RWE nach all den bitteren Erfahrungen in diesem Jahr überhaupt keine Veranlassung, es locker angehen zu lassen. In der Liga lief es bislang nur durchwachsen, im Verbandspokal zeugen die Ergebnisse ebenfalls nicht von Spaziergängen.
Ihre Arbeit werden die Viertliga-Fußballer diesmal auf ungewohntem Kunstrasen verrichten müssen, weshalb Neitzel unter der Woche Trainingseinheiten auf ähnlichem Geläuf an der Seumannstraße ansetzte. Bloß nichts dem Zufall überlassen. Deshalb hat der Trainer den Gastgeber auch höchstpersönlich unter die Lupe genommen. „Körperlich robust“, umschreibt Neitzel das Nettetaler Team, „mit viel großgewachsenen Spielern in der Mannschaft.“ Da heißt es vor allem, achtsam sein bei Standardsituationen. Aber eigentlich will RWE vor allem auf sich selbst schauen. Liefert der Viertligist eine ordentliche Leistung ab, sollte diese Hürde zu nehmen sein. „Aber es ist alles Arbeit, das haben auch die Runden zuvor gezeigt“, sagt Neitzel.
Im Vergleich zum Spiel gegen Rödinghausen will Neitzel möglicherweise seine Mannschaft auf ein, zwei Position ändern. Großartige Überraschungen lässt die Bank aber sowieso nicht zu. „Wir sind uns der Bedeutung dieses Spiels bewusst“, betont Karsten Neitzel nochmals und versichert: „Wir werden es auch so annehmen.“ Keine Chance der Fahrlässigkeit. Er wird es seinen Spielern vor dem Anpfiff auf jeden Fall noch einmal eintrichtern. „Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass ich das machen muss, aber ich mache es trotzdem.“ Bloß nichts dem Zufall überlassen, schließlich kann ja jedes Erfolgserlebnis nur hilfreich sein.
Autor: Rolf Hantel