Während die Spieler zum Teil enttäuscht in die Kabinen schleiften oder ratlos in ihren Sitzen auf der Bank versanken, wirkte Viktorias Sportvorstand Franz Wunderlich nach dem 4:4-Remis gegen Borussia Mönchengladbach II nahezu gelassen. "Ich habe keinen Grund Trübsal zu blasen", betonte er nach dem Abpfiff.
Zuvor standen Wunderlich, weitere Verantwortliche sowie Präsident Günter Pütz und Trainer Olaf Janßen mit den Spielern zusammen und bildeten mit diesen einen Kreis. "Ich habe der Mannschaft gesagt: Jetzt wird sich geschüttelt. Dann holen wir uns den Pokalsieg, das Ding wollen wir nämlich noch ziehen, und dann gehen wir in die Pause. Danach kommen wir stärker zurück, als jemals zuvor", beteuerte der Sportvorstand nach dem Spielende. In acht Tagen wartet für die Viktoria das nächste Endspiel. Diesmal geht es um eine Teilnahme am DFB-Pokal.
Ich halte mich an Kloppos Worte, wie Paulchen Panther: Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage! Alles andere zählt nicht.
Franz Wunderlich, Viktorias Sportvorstand
Dafür reisen die Kölner nach Bonn, um auf Alemannia Aachen zu treffen. "Das werden wir mit der gleichen Energie und Einstellung wie in den letzten Wochen angehen", versicherte Trainer Olaf Janßen auf der Pressekonferenz.
Nach dem Verpassen der Meisterschaft heißt es dafür: "Mund abwischen". "Auch das gehört dazu. Ich glaube, das Szenario ist nicht allzu schlimm wie im letzten Jahr, als wir in der Relegation scheiterten. Wir werden jetzt ein, zwei Tage mal den Kopf abschalten, um das Ganze zu verarbeiten. Wir haben noch eine schöne Aufgabe vor uns", erklärte Felix Backszat mit Blick auf das Finale.
Die verganenen Wochen haben trotz der verpassten Relegations-Sensation Mut bei der Viktoria gemacht. "Wir haben 72 Punkte, wir haben die meisten Tore geschossen. Was willst du dir vorwerfen?", fragte Vorstand Wunderlich und betonte: "Man muss der Mannschaft auch mal ein Kompliment machen. Das war schon schwer in den letzten Wochen. Immer wieder hat die Mannschaft mitgezogen und alles reingeworfen."
Auch sein Trainer Janßen war zuversichtlich, dass die letzten Wochen nur als Kostprobe für die kommende Spielzeit gesehen werden dürfen. "Wir gehen mit noch mehr Elan, noch mehr Leidenschaft und noch mehr Willen die nächste Saison an", bestätigte Janßen. In der Spielzeit 2018/2019 ist der Meister der Regionalliga West zum direkten Aufstieg in die dritte Liga berechtigt.
Bis dahin hält es Sportvorstand Wunderlich wie Jürgen Klopp während seiner Zeit als Trainer beim FSV Mainz 05. "Ich halte mich an Kloppos Worte, wie Paulchen Panther: Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage! Alles andere zählt nicht."