Dabei ist die bisherige Ausbeute des Oberliga-Aufsteigers alles andere als positiv ausgefallen: Nur einmal konnte die Westfalia bisher als Sieger vom Platz gehen, zum Saisonbeginn standen nach zehn Spieltagen gerade einmal zwei Punkte auf dem Konto. Für Holger Wortmann Grund genug sein Traineramt in Rhynern niederzulegen. Als Übergangslösung rückte der bisherige Kapitän Wurst nach.
Allerdings scheint er sein Amt noch etwas länger innezuhaben, wie er selbst berichtet: „Aktuell gibt es wohl keinen Trainerkandidaten. Eine weitere Übergangslösung würde nichts bringen, es soll schon jemand sein, der dauerhaft da bleibt. “ Zuletzt verhandelte die Westfalia mit Michael Schrank (ehemals TSV Marl-Hüls). Zur einer Einigung kam es aber nicht.
Interimscoach Wurst durfte bisher nur einen Drei-Punkte-Erfolg des SV bejubeln: Mit 2:1 (0:1) siegte Rhynern gegen den Bonner SC. Im Anschluss ging allerdings die Talfahrt für den Sportverein aus Hamm weiter: Aus fünf Spielen brachte die Wurst-Elf gerade mal einen Punkt hervor.
„Wenn man auf die Tabelle schaut ist der Abstand natürlich gigantisch“, sieht auch der ehemalige Kapitän Wurst ein. Der Abstand zum Tabellenvorletzten TuS Erndtebrück ist inzwischen auf acht Zähler angewachsen. War der Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse vielleicht nur ein kurzfristiger Ausflug für Rhynern? „Wir planen aktuell natürlich zweigleisig. Sowohl für die Regional-, als auch für die Oberliga-Saison“, erklärt Wurst die Pläne für die kommende Spielzeit, ergänzt aber auch: „Klar müssten wir inzwischen wirklich mal anfangen zu punkten. Die Stimmung im Team ist trotz des Negativlaufs klasse."
Und darin sieht er auch den kleinen Erfolg seiner Mannschaft: „Die Jungs denken sich nicht: Wir kriegen ja eh nur in jedem Spiel eine verpasst. Die sind jedes Mal topmotiviert und das sieht man auch in unserem Spiel. So wie zuletzt gegen RWO.“ Gegen Rot-Weiß Oberhausen hatte der SV lange Zeit mitgehalten und am Ende nur knapp mit 0:1 (0:1) verloren. „Die Jungs brennen Woche für Woche aufs Neue und haben trotzdem richtig Bock auf die Liga“, ist der 32-jährige Wurst überzeugt, dass sich die gute Stimmung auch noch positiv auf die Ergebnisse auswirken wird.
Am kommenden Freitag empfängt die Wurst-Mannschaft mit dem Sportclub Wiedenbrück den Tabellenvierten: „Wir werden weiterhin alles geben und uns hoffentlich noch einige Punkte erspielen“, gibt Wurst die Marschrichtung für das Duell vor. Wenn Wiedenbrück kommt, dann gibt es auch ein Wiedersehen mit Westfalias Aufstiegstrainer Björn Mehnert, der nun auf der Wiedenbrücker Bank sitzt.