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1:0! Reichwein erlöst den KFC Uerdingen

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RL West: 1:0! Reichwein erlöst den KFC Uerdingen
Foto: Thorsten Tillmann
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Der KFC Uerdingen hat am Samstag den TuS Erndtebrück vor 1863 Zuschauern mit 1:0 (0:0) geschlagen und sich die Tabellenspitze von Viktoria Köln zurückgeholt.

Als die Trainer beider Teams das Spiel resümierten, konnte sich KFC-Trainer Michael Wiesinger die Unmutsäußerung über den Rasen der Grotenburg nicht verkneifen. „Der Platz, auf dem wir hier zuhause Ballbesitz fabrizieren wollen, ist natürlich brutal. Der sieht vielleicht von oben schön grün aus, fast schon wie ein Golfplatz. Ist er aber nicht, jeder Ball verspringt und du musst dich sehr konzentrieren. Das soll keine Ausrede sein, dennoch ist es verdammt schwierig hier Druck aufzubauen.“ In der Tat versprangen beiden Mannschaften auffällig oft sicher geglaubte Bälle - am Ende konnte der KFC dieses Handicap besser kompensieren.

Früher Platzverweis für die Gäste

Im ersten Durchgang ließ sich der tabellarische Unterschied zwischen den beiden Teams kaum erkennen, ungeachtet der schlechten Platzverhältnisse. Dominik Jordan gehörte der erste Torschuss der Begegnung für die Gäste (13.). In dieser Phase der wechselseitigen Neutralisierung kam es letztendlich zur vielleicht entscheidenden Szene des Spiels: Erndtebrück-Akteur Mory Konate ließ sich innerhalb einer Viertelstunde zu einer Gelb-Roten Karte hinreißen, nachdem er zuerst Lucas Musculus (20.) und dann Tanju Öztürk (35.) von den Beinen holte. Gäste-Trainer Florian Schnorrenberg haderte: „Da sieht man auch einfach die große Cleverness, Öztürk nimmt das an und weiß ganz genau: Ein kleines Foul und Konate ist raus“, lenkte aber auch ein: „Konate kommt ihm da auch zuvor, dann müssen wir wechseln und dann war es ein ganz anderes Spiel.“

Wiesinger reagierte prompt, stellte um und brachte bereits in der 36. Minute den routinierten Neuzugang Christian Müller für Jan Holldack in die Partie, der sein Ligadebüt feiern konnte. Im Nachhinein bilanzierte der 44-Jährige: „Ich wollte vorne und im Zentrum mehr Präsenz. Ich habe gehofft, dass wir dann mit dem einen Mann mehr nach der Halbzeit auch mehr Wucht reinkriegen.“

Wir waren nicht frisch im Kopf. Vielleicht hätten wir mal so einen kleinen Nackenschlag gebraucht, um wach zu werden.

Michael Wiesinger

Doch das gelang dem KFC gegen leidenschaftlich kämpfende Erndtebrücker nur vereinzelt. Im Gegenteil, denn Hedon Selishta hatte für die Gäste auf einmal die Riesenchance zur Führung auf dem Fuß (54.). Schnorrenberg analysierte nach dem Spiel: „Es hätte uns gut getan, wenn er die Riesenchance zum 1:0 verwertet hätte. Zum Ende hin ging uns deutlich die Kraft aus.“ Wiesinger fand für den zwischenzeitlichen Auftritt seiner Mannschaft klare Worte: „Wir waren nicht frisch im Kopf. Vielleicht hätte uns so ein 0:1 auch mal aufgeweckt, vielleicht hätten wir mal so einen kleinen Nackenschlag gebraucht, um wach zu werden.“ Wiesinger ergänzte im Nachhinein: „Aber dann noch so einen Punch am Ende zu setzen, ist natürlich auch eine Qualitätsfrage.“ Stürmer Marcel Reichwein erlöste die Uerdinger nach 84. Minuten per Kopf aus kurzer Distanz und besorgte den aufgrund der Spielanteile in der zweiten Hälfte verdienten 1:0-Siegtreffer.

Das zweite Saisontor des Stürmers brachte dem KFC Uerdingen die Tabellenspitze zurück, nächste Woche muss die Wiesinger-Elf gegen Fortuna II ran. TuS Erndtebrück spielt im Kellerduell gegen den 1. FC Köln II.

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