Knapp eine halbe Stunde vor dem Anpfiff sollte das Unheil seinen Lauf nehmen – und bis zum Ende des Spiels anhalten. Die Rede ist vom Dortmunder Dauerregen, der dazu führte, dass das Spielfeld schon nach einer Halbzeit mehr einem Erdbeer-Acker glich, anstatt einem Fußballfeld. Das führte auch dazu, dass der BVB die überdachten Sitzplätze zu Beginn der zweiten Halbzeit für die Zuschauer auf den Stehplätzen freigegeben hat. „Klar, das war kein Teppich“, beschreibt Dortmunds Herbert Bockhorn den Rasen nach dem Spiel, „aber das darf keine Ausrede sein. Das Spiel müssen wir gewinnen“.
Nach einer nahezu ereignislosen und schwachen ersten Spielhälfte nahm das Spiel im zweiten Abschnitt etwas an Fahrt auf. Die größte Chance des Spiels hatte der Dortmunder Kapitän Patrick Mainka aus elf Metern, nachdem Schiedsrichter Robin Delfs in der 55. Spielminute auf Handelfmeter entschied. Samuel Aubele, der für den grippekranken Timo Bäcker zwischen den Pfosten stand, konnte den Ball im nachfassen festhalten. Nur zehn Minuten später traf Michael Eberwein den Pfosten (65.). Auch bei Dortmund stand mit Eike Bansen ein anderer Torhüter zwischen den Pfosten, als zuletzt bei der Niederlage in Oberhausen. "Dominik Reimann stand im Stau, da ging gar nichts. In so Situationen muss man den Spieler dann auch schützen, bevor er mit Stress da rein geht", erklärt Dortmunds Trainer Jan Siewert den plötzlichen Wechsel.
„Wir haben Erndtebrück gegen Oberhausen und Viktoria Köln gesehen, wo sie zwei fantastische Spiele gemacht haben. Daher wussten wir auch, was uns erwartet. Das Balltempo ist entscheidend bei uns – und wenn der Platz so aussieht dann ist es relativ schwierig. Größten Respekt vor der Art und Weise, wie wir versucht haben, Fußball zu spielen. Das Spiel war sehr lehrreich für uns, aber wir müssen einfach das Tor machen", gibt Siewert nach dem Spiel zu verstehen - und hadert etwas mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft.
Auch in der Folge der beiden Großchancen durch Mainka und Eberwein hatte der BVB die klareren Torchancen. Die Gäste vom Turn-Sportverein hatten am Ende mit den Kräften zu kämpfen, auch die Lufthoheit lag eindeutig bei den Hausherren. Viele Chancen hatte der demzufolge BVB nach Standards, ein gezielter Spielaufbau aus dem Spiel heraus war auf dem tiefen Platz kaum möglich.
Florian Schnorrenberg, Trainer der Gäste aus Erndtebrück, war nach dem Spiel sichtlich zufrieden. „Wir machen es in der ersten Halbzeit für unsere Verhältnisse fast perfekt“, gibt der Trainer einen Einblick in seine erste Analyse. „Im Lauf der zweiten Halbzeit ist es für die Mannschaft mit weniger Ballbesitzt dann öfter so, dass die Kräfte nachlassen. Das ist dann auch so passiert.“
Über den Ausgang des Spiels freut sich Schnorrenberg somit umso mehr: „Der Platz kam uns sehr entgegen. Wir sind sehr glücklich, weil wir zu Null gespielt haben und mit einem Punkt nachhause fahren.“ In den letzten drei Spielen setzte es für den Aufsteiger insgesamt elf Gegentore.