"Auswärts, aber heimatnah.“ Diese Ortsbeschreibung des Siegener Leimbachstadions für das Heimspiel des TuS Erndtebrück am Samstag (14 Uhr) gegen Alemannia Aachen steht für die Gefühlswelt des Wittgensteiner Regionalligisten. „Ein Gutes hat der Umzug nach Siegen“, so Trainer Florian Schnorrenberg, „wir wissen, dass ein Gegner mit klangvollem Namen kommt.“ Und die Alemannia ist als Ex-Bundesligist und Euro-League-Teilnehmer schon eine solche Hausnummer, auch wenn man im Dreiländereck in dieser Saison eher etwas kleinere Brötchen backen muss.
Es ist das Duell der Remis-Könige. Je vier Mal trennten sich die beiden Clubs in dieser Saison schon unentschieden. Zudem kassierten beide auch eine Niederlage. Auf einem Tippschein, sollte diese Partie dort auftauchen, wäre eine „Null“ gewiss eine Bank.
„Aber natürlich müssen wir auch mal gewinnen“, weiß Schnorrenberg, dass mit noch so viel Unentschieden kein Vorwärtskommen in der Tabelle zu realisieren ist. „Ganz ehrlich. Gegen Aachen wäre ein Punktgewinn aber natürlich schon eine gute Sache für uns.“ Der Fußballlehrer weiß, dass trotz des großen Aderlasses immer noch eine Menge Qualität in den Reihen der Kaiserstädter steckt. Auf den TuS Erndtebrück wartet am Samstag eine Partie nach einer mit Problemen behafteten Trainingswoche. Natürlich hat dieses 2:2 am vergangenen Samstag bei Meister Viktoria Köln Begehrlichkeiten geweckt, die Umstände nach den letzten Übungsabenden aber lassen das Resultat vom Rhein eher etwas verblassen.
So dürfte Jan-Patrick Kadiata, im Sportpark Höhenberg auf dem offensiven Flügel ein echter Aktivposten, gegen die Aachener ausfallen. Schon auf der „Schäl Sick“ mit einem Tapeverband zur Stützung der Petallasehne aufgelaufen, als ihn eine Blessur aus dem Rödinghausen-Spiel behinderte, trainierte er in dieser Woche so gut wie nicht. Dominik Jordan machten Anfang der Woche Knieprobleme zu schaffen, die aber bis zum Abschlusstraining am Freitagabend behoben sein könnten.
Tim Treude, der sich im Laufe einer Saison stets so ziemlich alles abholt, was es an Blessuren und Wehwehchen gibt, klagt seit Montag über Magen-Darm-Probleme.
Während es für Kadiata im Hinblick auf einen Aachen-Einsatz eher schlecht aussieht, hofft der Trainer aber bei Jordan und Treude noch auf die Wende. Die ist bei Marco Rente bereits eingetreten. In der Kölner Halbzeitpause war Rente mit einer Oberschenkelprellung kurz nach seinem 1:2-Anschlusstreffer in der Kabine geblieben. „Das ist zum Glück behoben“, kann Florian Schnorrenberg auf den Ex-Siegener am Samstag auf jeden Fall bauen.
Noch zwei Mal Siegen
„Land in Sicht“ ist derweil auch in der Verletzungs-Geschichte Hedon Selishta. Der Albaner. den der TuS im Angriffszentrum schmerzlich vermisst, dürfte in zwei Wochen so weit sein, um sich in einem ersten Kurz-Einsatz zu versuchen.
Gegen die Alemannia ist Selishta noch kein Thema, ebenso wenig wie Benjamin Kraft, der nach seinem Handbruch nach wie vor Zweikämpfen im Training aus dem Weg gehen muss. „Aber er ist topfit“, so Schnorrenberg, „und sicher bald eine Option.“
Ins Leimbachstadion müssen die Erndtebrück in diesem Jahr noch zwei Mal. Gegen Wuppertal am 7. Oktober und gegen Essen am 4. November. Heimatnah, aber doch irgendwie auswärts.