Die Punktausbeute wird immer kleiner, der Frust immer größer. Die Zweitliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf steckt mitten im Abstiegskampf und kassierte gegen RW Oberhausen die siebte Saisonniederlage (1:2). Dabei waren die Landeshauptstädter nur in wenigen Fällen deutlich unterlegen, stattdessen setzte es meist knappe Niederlagen. Auch gegen Oberhausen zeigte die Mannschaft von Trainer Taskin Aksoy immer wieder gute Ansätze, doch letztendlich fehlte die nötige Torgefährlichkeit und auch die Kaltschnäuzigkeit. In der Defensive sorgten haarsträubende Fehler für die Gegentore. "Im Moment ist es nicht einfach in unserer Konstellation. Wir haben mit sechs Spielern begonnen, die im letzten Jahr noch in der U19 gespielt haben. Denen fehlt noch die Erfahrung und auch die Körperlichkeit und Stabilität", analysierte Aksoy nach der Niederlage gegen RWO.
Zudem fehlt der Fortuna ein echter Torjäger. Die bislang besten Torschützen sind der nun verletzte Kapitän Christian Weber und Emmanuel Iyoha - wohlgemerkt mit jeweils zwei Saisontoren. "Wir haben nicht nur ein Stürmer-Problem. Wenn man die Gegentore betrachtet, dann haben wir auch hinten Probleme. Es sind andere Mannschaftsteile, die auch für die Tore verantwortlich sind", erklärt der gebürtige Düsseldorfer Rico Weiler. Der Innenverteidiger kam im September als Neuzugang und gehört mit seinen 26 Jahren zu den erfahreneren Spielern in der Mannschaft. Auch Weiler sucht nach Erklärungen: "Wir haben gute Chancen und nutzen die nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns einfach nicht die Sicherheit holen."
Es gibt also noch einige Baustellen am Flinger Broich. Nichtsdestotrotz sind Weiler und Co. optimistisch, dass der Klassenerhalt am Ende der Saison erreicht wird. "Wir haben unsere Lehren schon gezogen, trotzdem nehmen wir nichts Zählbares mit. Alle Spieler, die gegen Oberhausen gespielt haben, haben - in Anführungsstrichen - 'alles' gegeben. Und wenn wir die Anführungsstriche wegbekommen, dann werden wir auch wieder gewinnen", meint Weiler.