Vor nicht allzu langer Zeit steckte der Traditionsklub aus der ehemaligen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland noch in der Insolvenz. Mit seriöser und erfolgreicher Arbeit schafften es die Verantwortlichen des BSC die Rheinlöwen zurück in die Regionalliga zu führen. Und hier läuft es so richtig rund: Der Aufsteiger liegt nach neun Spielen auf Platz vier - beeindruckend! RevierSport sprach mit BSC-Manager Thomas Schmitz über das Erfolgsrezept und die Pläne der Bonner.
Thomas Schmitz, müssen Sie sich eigentlich immer noch kneifen, wenn Sie einen Blick auf die Tabelle wagen? Mittlerweile nicht mehr. Wir bestätigen eigentlich von Woche zu Woche unsere guten Leistungen zu bringen. Wir haben einen charakterlich und spielerisch guten Kader zusammengestellt und ernten jetzt die Früchte dafür. Die Mannschaft und das Trainerteam leisten einen super Job.
Der Kader ist schon mit einigen bekannten Namen gespickt. Viele Konkurrenten behaupten, dass sich der BSC kleiner machen würde als es der Verein in Wahrheit ist. Was sagen Sie diesen Leuten? Ich kann an dieser Stelle nur nochmals betonen, dass beim Bonner SC kein einziger Spieler vom Fußball lebt. Wir trainieren nur am Abend und tagsüber verfolgt jeder seinen Job, Ausbildung oder Studium. Bei uns kann sich niemand Fußballprofi schimpfen.
Also geht auch ein Connor Krempicki arbeiten...? Es gibt auch Ausnahmefälle. Dazu gehört Connor. Er ist beispielsweise zurück in sein Elternhaus gezogen und hat die monatlichen Kosten minimiert.
Wie gelingt es dem Bonner SC, Leute wie Krempicki oder Guirino in den Sportpark Nord zu locken? Das sind für uns echte Glücksfälle. Natürlich sind das Jungs, die keine großen Angebote mehr haben bzw. hatten. Nur so ist es möglich, dass sie für ein kleines Geld bei uns anheuern und sich durch gute Leistungen wieder ins Schaufenster stellen können.
Kann der Klub denn in Zukunft für solche Spieler mehr werden, als nur eine Zwischenstation? Wir wollen unsere Strukturen professionalisieren. Aber das benötigt alles Zeit. Wir sind da auf einem guten Weg.
Welches Ziel verfolgen Sie in dieser Saison? Wir wollen die Liga halten. Je eher wir die 40-Punkte-Marke knacken desto besser. Danach kann man sich eventuell ein neues Ziel setzen.
Was macht die Regionalliga denn so attraktiv für den BSC? Das ist eine ganz andere Hausnummer als die Mittelrheinliga. Wenn man nach Aachen oder Essen reist, dann steigt der Adrenalin-Spiegel automatisch. Das sind schon feine Geschichten für alle Beteiligten. Während RWE von einer Schweineliga spricht, ist es für uns eine ganz besondere Spielklasse. Ich kann aber Essen oder Aachen verstehen: Die Stadien, die Fans, die Möglichkeiten, das hat alles Zweitliga-Niveau. Die haben keine Lust auf Bonn, Verl oder Wiedenbrück. Wir hatten letztes Jahr auch weniger Lust auf Arnoldsweiler oder Freialdenhoven. Wir genießen die Regionalliga und wollen auch 2016/17 ein Teilnehmer dieser Spielklasse sein.