Vor einer tristen Kulisse entwickelte sich in der ersten Halbzeit eine ebenso trostlose Partie. Die auswärts nach zwölf Auftritten noch immer punktlosen Beecker standen mit zwei dicht gestaffelten Viererketten tief hinten drin, während der favorisierte Gastgeber wenig Engagement zeigte, das Bollwerk zu durchbrechen. Sven Kreyer hatte nach 24 Minute mit einem Kopfball aus kurzer Distanz noch die größte Gelegenheit für die Viktoria, der sichere Gästekeeper Patrick Nettekoven konnte den Ball bezeichnenderweise aber festhalten.
Mit den Einwechslungen von René Klingenburg (46.) und Jules Schwadorf (57.) kam etwas Tempo in die Partie und sogleich belohnten sich die Hausherren. Einen Freistoß von Michael Lejan von der rechten Seite köpfte David Jansen zur Führung in die Maschen (58.). Dennoch blieb die Begegnung auch im Anschluss extrem ereignislos. Espritlose Viktorianer hatten das Spielgeschehen durchweg unter Kontrolle, ohne dabei ernsthafte Bemühungen zu zeigen, sich für die vielen schwachen Auftritte der jüngsten Vergangenheit zu rehabilitieren. Nach 73 Minuten erhöhte Innenverteidiger Daniel Reiche auf 2:0, als er den Ball nach einer Ecke des nach langer Verletzungspause wiedergenesenen Schwadorf aus zehn Metern aus dem Stand über die Linie beförderte. Nettekoven verhinderte kurz darauf das 3:0, als er einen Kopfball von Markus Brzenska mit einem Reflex an die Latte lenkte (77.).
Im Anschluss verwaltete die Viktoria die sichere Führung und schraubte sich durch den Sieg auf den zweiten Platz der Rückrunden-Tabelle vor. Der Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II wurde verkürzt, beträgt aber weiterhin aussichtslose zwölf Zähler. Wegberg bleibt auch im dreizehnten Anlauf in der Fremde ohne Punktgewinn.
Die Stimmen zum Spiel: Tomasz Kaczmarek (Trainer Viktoria Köln): „Wir hatten eine harte Woche, denn das Spiel in Wattenscheid war ein KO-Schlag für uns. Alle Umständen entsprechend haben wir eine konzentrierte Leistung gezeigt und keinen Torschuss des Gegners zugelassen. Es war zu erwarten, dass es nach vorne kein Feuerwerk gibt, auch weil wir in der Offensive auf zu viele Spieler verzichten mussten. Wir haben Geduld bewiesen und sind seriös mit der Situation umgegangen. Man konnte sich heute nur blamieren, diese Gefahr bestand auf dem Platz zu keiner Zeit.“
Friedel Henßen (Trainer Wegberg-Beeck): „Wir haben aus dem Spiel heraus nicht viel zugelassen. Es war wichtig, nicht wie beim Pokalspiel früh in Rückstand zu geraten. Nach vorne wurde der Ball zu schnell verloren, deshalb war es schwer, ins vordere Drittel zu kommen. Der Größenvorteil der Viktorianer hat bei den Standards zu den Gegentoren geführt. Viele Vorwürfe kann ich meiner Mannschaft aber nicht machen.“