Besonders bitter für die Essener: Wieder einmal sorgte ein Pfiff des Schiedsrichters in der Schlussminute für Kontroversen. Nachdem nur wenige Tage zuvor in Wattenscheid ein für den Gegner gegebener Handelfmeter für das Remis sorgte, war es dieses Mal ein Abseitspfiff des Unparteiischen Marco Goldmann. Nachdem Wegbergs Keeper Patrick Nettekoven einen Ball nur abprallen lassen konnte, staubte der eingewechselte Moritz Fritz in der Nachspielzeit zum 2:1 ab. Doch der Schiedsricher gab den Treffer nicht. Zum großen Ärger von Siewert: "Ein Gegenspieler bestätigte Moritz direkt danach, dass er das Abseits aufgehoben hat. Das ist dann aus unserer Sicht einfach nur traurig, weil es das 2:1 gewesen wäre und wir so den Bock umgestoßen hätten."
Dabei hatte Benjamin Baier die Rot-Weissen bereits in der ersten Halbzeit in Führung geschossen. Siewert: "Es gibt eben solche Phasen, in denen du das Tor schießt, gewinnst und wieder nach Hause fährst. Und wie wir im Endeffekt das Gegentor kassieren, war einfach nicht gut." Auch insgesamt konnte der Essener Linienchef nicht mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein. Zu schwach war die Offensive: Von Kevin Grund ging von Beginn an überhaupt keine Gefahr über die Flügel aus, Winterneuzugang Frank Löning rieb sich bei zahlreichen Versuchen Standard- und Elfmetersituationen zu provozieren auf. Einzig Marcel Platzek bot so etwas wie Normalform, überhastete allerdings ein ums andere Mal den Abschluss.
Wegberg hingegen wirkte von Anfang an frech. Obwohl der Aufsteiger, der ebenfalls wie RWE seinen letzten (und aus Wegberger Sicht einzigen) Sieg am 16. Spieltag geholt hat, mangelte es den Rot-Schwarzen weder an Motivation, noch an Selbstvertrauen oder Mut. So hatte die RWE-Defensive durchaus Schwierigkeiten mit dem Auftreten der Mannschaft von Trainer Friedel Henßen. Siewert: "Wir haben zuletzt dreimal gut gespielt und uns nur nicht belohnt. Dieses mal haben wir von Anfang bis Ende keinen Zugriff auf den Gegner gefunden. Wir haben uns zwar viel vorgenommen, aber das war einfach kein gutes Spiel von uns." Und so konnte Enzo Wirtz mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 1:1 ausgleichen.
Den Blick richtete Siewert gezwungenermaßen nach dem Spiel dennoch direkt auf das Heimspiel gegen Velbert. Aus gutem Grund: "Wir sind froh, dass es bereits am Samstag weitergeht, weil das Spiel müssen wir schnellstmöglich vergessen."