Hülsmann, der unmittelbar nach dem Spiel gegen den FC Kray zu einem Kurzurlaub nach Sylt aufbrach, meldet sich mit einem ausführlichen Statement von der Nordseeinsel, indem er auch die öffentliche Berichterstattung der letzten Tage an den Pranger stellt:
„Bei aller Enttäuschung, die ja auch vor mir nicht Halt macht, sollten wir doch versuchen, die augenblickliche Situation objektiv zu analysieren. Und da beißt die Maus keinen Faden ab, dass wir schlecht in das neue Jahr gestartet sind. Aber es ist dieselbe Mannschaft und es ist derselbe Trainer, die noch vor wenigen Wochen mit dem Erringen der Herbstmeisterschaft von allen Seiten gefeiert wurden und nicht nur von den Rot-Weiss-Fans. Und jetzt kann doch nicht plötzlich alles schlecht sein, was noch vor nicht allzu langer Zeit positiv bewertet wurde. Auch Fußballspieler sind nun mal keine Maschinen, so bedauerlich es ist, dass einige Spieler im Moment wohl ihrer Form hinterher laufen.“
Und jetzt wieder gleich eine Trainerdiskussion vom Stapel zu brechen, sollte sich – so Hülsmann weiter – aus rot-weisser Sicht schon mit Blick auf die Vergangenheit verbieten. Ein Verein, der in über 30 Jahren eine ähnlich hohe Zahl von Trainer „verschlissen“ hat, könne wahrlich nicht von sich behaupten, dass Thema „Trainerwechsel“ zum Erfolgsmodell entwickelt zu haben. Vielmehr habe man häufig ganz offenkundig zu wenig Vertrauen zu einem Trainer gehabt. Hülsmann erinnert daran, dass schon zu Beginn der Saison, als die Ergebnisse ebenfalls hinter den Erwartungen zurückblieben, von verschiedenen Seiten der „Kopf des Trainers“ gefordert worden sei. Er – Hülsmann – habe wie der Vorstand nach wie vor großes Vertrauen in die Arbeit von Marc Fascher.
Hülsmann: „Und wenn es mal nicht läuft, dann werden auch gleich alle ‚Nebenkriegsschauplätze‘ aufgerufen, um damit beweisen zu wollen, warum dies und jenes nicht läuft. Dass Sportvorstand und Trainer nach dem Spiel gegen FC Kray nicht im Business-Bereich oder nicht beim Spiel der U 19 gegen RWO gewesen waren, wird aufgebauscht, ohne zu hinterfragen, welche Gründe dafür vorlagen. Es wird beklagt, dass mit Moritz Nicholas „ein weiteres Talent“ die Hafenstraße verlässt, ohne hervorzuheben, dass die Begehrlichkeiten von Bundesligisten eine Auszeichnung für die rot-weisse Jugendarbeit sind und die Vertragssituation des Spielers komplett unterschiedlich zu bewerten ist als etwa beim Wechsel von Hendrik Bonmann. Oder es wird öffentlich darüber spekuliert, dass unser 1. Vorsitzender Michael Welling ‚die Brocken hinwerfen wolle‘. Unabhängig davon, dass ich bei dem engen Vertrauensverhältnis, was mich und Michael verbindet, sicherlich als Erster von solchen Gedankengängen erfahren würde, sind wir doch auch in der glücklichen Lage, dass der Vertrag mit Michael Welling noch bis 2017 läuft und ich persönlich hoffe, auch noch länger.
Denn: der jetzige RWE ist eindeutig Michael Wellings ‚Baby‘ und ein guter Vater steht zu seinem ‚Baby‘ in guten wie in schlechten Zeiten. Wir haben hier bei Rot-Weiss Essen mit allen Verantwortlichen einen gemeinsamen Traum und arbeiten gemeinsam daran, diesen Traum zu verwirklichen. Kurzfristige Rückschläge werden uns aber nicht von dem Weg abbringen, den wir gemeinsam eingeschlagen haben", wird Hülsmann in einer Presseabteilung des Klubs zitiert.