Die Regionalliga-Reserve des VfL Bochum liegt aktuell nur hauchdünn vor dem ersten Abstiegsplatz und die Verantwortlichen machten sich nicht zuletzt aufgrund der prekären Tabellensituation ihre Gedanken. Und wenn es nicht so wie gewünscht läuft, was passiert dann? Der Trainer muss meistens gehen. So auch in Bochum.
Dimitrios Grammozis löste zum neuen Jahr hin den glücklosen Thomas Reis ab, dessen neue Aufgabe aber nicht minder reizvoll ist. Er wird in Zukunft den Trainerstab der VfL-Profis verstärken. RevierSport sprach mit Ex-Profi Grammozis über seine Beförderung zum U23-Coach.
Dimitrios Grammozis, Hand aufs Herz: haben Sie bereits im Vorfeld über ihre Beförderung Bescheid gewusst? Nein! Es gab überhaupt keine Anzeichen dafür. Ich habe nach den drei Spielen bei den Profis, in denen ich Frank Heinemann unterstützt habe, gedacht, dass ich im neuen Jahr meine C-Junioren weiter betreuen werde.
Wie haben Sie reagiert, als Ihnen das Angebot vorgelegt wurde? Ich war positiv überrascht. Das ist eine große Chance für mich und allen voran eine Ehre, dass Christian Hochstätter und Thomas Richter mir dieses Vertrauen aussprechen und an meine Fähigkeiten glauben. Dafür möchte ich beiden noch einmal danken.
Haben Sie etwas Mitleid mit Thomas Reis? Immerhin wurde er degradiert... Nein, warum auch? Das sehe ich anders. Thomas wurde nicht degradiert. Er arbeitet zukünftig für die Profimannschaft. Er möchte auch ins Profigeschäft, das ist doch der erste Schritt dahin. Ich sehe das als Fortschritt für ihn, mit der Möglichkeit zur Weiterbildung.
Wie gut kennen Sie Ihre neue Mannschaft? Sehr gut. Ich war ja im Sommer bereits einige Wochen dabei und habe gemeinsam mit Dennis Brinkmann die Mannschaft trainiert, wenn Thomas Reis aufgrund seiner Ausbildung zum Fußballlehrer abwesend war.
Sie haben mit Sicherheit auch einige Spiele der Reserve gesehen. Wo gilt es den Hebel anzusetzen? Ich habe viele Partien von der Tribüne aus verfolgen können. Klar ist, dass wir zu viele Gegentore bekommen haben. Unser ganzes Defensivverhalten muss besser werden. Und damit meine ich nicht nur die vier Jungs, die im Abwehrblock stehen – nein: wir müssen als Mannschaft besser nach hinten arbeiten und die Null halten.
Das Ziel kann nur Klassenerhalt lauten. Wie wichtig ist dieser für den VfL? Das ist enorm wichtig. Wir wollen unsere Talente schließlich nicht in der Oberliga weiterbilden, sondern in der Regionalliga. Wir müssen diese Liga halten, das wissen auch die Jungs und müssen mit diesem Druck standhalten. Schließlich will jeder Einzelne mal im Profibereich spielen.