Ob die Partie gegen Eintracht Braunschweig II stattfinden könnte, war zunächst offen. Der deutsche Wetterdienst hatte eine Unwetterwarnung herausgegeben, das Public Viewing in Wesendorf war bereits abgesagt worden. Das Testspiel der Rot-Weissen wurde hingegen angepfiffen.
Marcel Platzek pausierte bei dieser Partie noch. Er sollte nicht gleich ins kalte Wasser geworfen werden. Auch Samuel Limbasan schaute nach einer Zehenverletzung nur vom Rand aus zu.
Kurz nach dem ersten Tor der Partie, das Tobias Steffen mit einem sehenswerten Schlenzer aus knapp 20 Metern erzielte (19.), unterbrach der Schiedsrichter die Partie für wenige Minuten, da sich ein Gewitter anbahnte. Trotz immer stärker werdenden Regens ging das Spiel danach reibungslos über die Bühne. Für RWE-Trainer Marc Fascher war das Wetter sowieso kein Problem: „Ich komme aus dem Norden, ich bin Schlimmeres gewohnt“, erklärte der 45-Jährige pragmatisch.
"Zu hart für ein Freundschaftsspiel"
Deutlich mehr regte sich der Coach über die harte Spielweise des Gegners auf, die zum Teil auch dem nassen Rasen geschuldet war. So rauschten die Braunschweiger etwa unsanft in Kai Nakowitsch und den Torschützen zum 1:0, Steffen herein. „Der Gegner hat zu hart gespielt für ein Freundschaftsspiel“, fand Fascher, sah aber auch das Positive darin: „Die Jungs müssen lernen, eine gesunde Härte anzunehmen.“
Nach einem weiteren Foul in der ersten Hälfte vom Braunschweiger Keeper an Marwin Studtrucker gab es Elfmeter für die Rot-Weissen, Stürmer Sven Kreyer verwandelte souverän (30.). Was RWE in der ersten Hälfte ablieferte, stellte den Trainer sehr zufrieden. „Das hatte Hand und Fuß“, fand Fascher.
Experimente in der zweiten Hälfte
Nach der Pause kamen die Essener aufgrund vieler Wechsel und einiger taktischer Experimente ein wenig aus dem Rhythmus. Fascher testete Innenverteidiger Philipp Zeiger im zentralen Mittelfeld und Außenspieler Lukas Arenz in der Spitze. Zu sehr beschränkte sich die Mannschaft von der Hafenstraße nun auf das Verwalten des Ergebnisses. Fascher hätte gerne mehr Spiel in die Tiefe gesehen. Doch auch hier konnte der Trainer wieder das Positive sehen: „Wir haben in der zweiten Hälfte Fehler gemacht, die im fitten Zustand nicht passieren. Da habe ich alle Argumente auf meiner Seite“, erklärte der Coach mit einem Grinsen. Auch im Trainingslager wird also wieder viel Arbeit auf die Spieler zukommen. Fascher verspricht: „Wir werden uns nicht schonen.“