Ähnlich wie in den Spielen in Essen und gegen Köln II ließen sich die Oberhausener auch von der prekären Ausfall-Flut nicht aus dem Konzept bringen. Neben den Langzeitverletzten Jörn Nowak, Christoph Caspari, Tobias Hötte und Kevin Steuke musste zu allem Überfluss auch Patrick Bauder aufgrund einer Gelbsperre auf der Tribüne des Grenzlandstadions Platz nehmen. Felix Haas stand nach seinem Muskelfaserriss zwar auf dem Spielberichtsbogen, saß zunächst aber nur auf der Bank. Benjamin Weigelt ging zudem grippegeschwächt in die Partie und konnte nur 68 Minuten mitwirken.
Trotz dieser Misere fuhr RWO unter den Augen der 300 mitgereisten Oberhausener Fans einen hochverdienten 2:1 (2:0)-Sieg bei der Gladbacher Zweitvertretung ein. Den Grundstein für den fünften Dreier aus den letzten sechs Spielen legten die Gäste dank einer bärenstarken ersten Hälfte. Rhys Tyler (19.), der Caspari auf der Rechtsverteidiger-Position glänzend vertrat, und David Jansen (23.) nach überragender Vorarbeit von Ralf Schneider schossen eine frühe Führung heraus. "Wir haben das zu Beginn sehr gut gemacht. Die beiden Tore waren wunderbar herausgespielt. So stelle ich mir das vor", lobte RWO-Coach Peter Kunkel.
Gladbach versagt vom Elfmeterpunkt
Obwohl die Rot-Weißen die Partie bis auf einige Wackler in der Anfangsphase über 85 Minuten bestimmten, stand der Erfolg am Ende auf der Kippe. Christopher Lenz erzielte in der 86. Minute aus dem Nichts den Anschlusstreffer für die Fohlen, die in der Nachspielzeit sogar die Riesenchance zum Ausgleich besaßen. Schiedsrichter Florian Visse zeigte in der 93. Minute nach einem Tackling von Felix Haas gegen Sascha Tobor auf den Punkt. Marlon Ritter konnte die Steilvorlage jedoch nicht nutzen und schoss die Kugel am Tor vorbei. "Es ist natürlich sehr schade, dass wir das Unentschieden nicht mehr erreicht haben. Aber wir hatten im ersten Durchgang schon gute Möglichkeiten. Die haben wir nicht genutzt und dann verliert man eben ein Fußballspiel manchmal", konstatierte Gladbachs Trainer Sven Demandt.
Kunkel wiederum sah über 85 Minuten "eine blitzsaubere Leistung" seiner Mannschaft, die momentan den ersten Rang in der Rückrunden-Tabelle belegt. Trotz aller Ausfälle spielt RWO den mit Abstand besten Fußball der Saison. Auch der verschossene Elfmeter der Gladbacher sei laut Kunkel mehr als nur eine glückliche Fügung des Schicksals. "Das hat sich die Truppe ganz eindeutig erarbeitet. Es ist schon beeindruckend, wie wir die Rückschlage bisher wegstecken konnten. Die Mannschaft hat sich auf allen Ebenen weiterentwickelt und der aktuelle Erfolg ist der verdiente Lohn dafür. Es werden mit Sicherheit irgendwann wieder Rückschläge kommen, deshalb wollen wir diese Zeit jetzt genießen." Bis dahin bleibt Rot-Weiß Oberhausen im Jahr 2014 aber das Maß aller Dinge. Und das trotz einer wahren Ausfall-Flut.
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