Kevin Grund, der erneut als Spielmacher agierte, legte Marcel Platzek zwar gleich mehrfach Chancen auf, dennoch stand am Ende auch vor dem Doppelpunkt eine Null. „Er macht ja normalerweise immer einen, aber diesmal haben wir uns vor dem Tor alle ein bisschen schwer getan“, befand der gebürtige Oberhausener.
Für Trainer Waldemar Wrobel war zwar klar, dass die Kulisse auch zur Motivation seiner Spieler beigetragen habe. Gleichwohl gilt für den Fußballlehrer, dass nicht sein kann, was nicht sein darf: „Es ist klar, dass du gegen Oberhausen vor 10.000 Leuten einen anderen Spirit und eine andere Bereitschaft an den Tag legst, das ist doch völlig okay. Aber jedes Heimspiel muss für einen Spieler, der unsere Farben trägt, ein Event sein. Von daher darf es nicht sein, dass wir in einigen Spielen nicht das abrufen, was Grundvoraussetzung ist.“
Dennoch äußerte der 44-Jährige auch Verständnis. „Jeder, der mal in einer solchen Situation war und jeder, der sich rational und nüchtern damit auseinandersetzt, wird zu dem Ergebnis kommen, dass es solche Situationen einfach gibt.“ Zwischen den Zeilen ließ Wrobel bemerkenswert viel Optimismus durchschimmern. „Nach einem Tief - das haben wir uns jetzt daraus gezogen - geht es auch wieder aufwärts. Und wo wir hin wollen, wissen wir alle“, sagte er etwa. Und versprach auch, „dass sich in nächster Zeit einiges zum Positiven verändern wird.“
Die eigenen Fans hielten sich mit Unmutsäußerungen gegen Wrobel immerhin zurück. Der gab sich pragmatisch: „Wer sich dafür entschieden hat, sowas zu machen, muss mit solchen Sachen Leben. Wenn man die Erwartungen nicht erfüllt, nicht gut Fußball spielt, darf man nicht erwarten, dass die Leute einen feiern und hypen."