Als Rot-Weiss sich zum ersten Mal bereit erklärte und zum Duell mit der "Auf-Asche"-Auswahl antrat, sah noch alles nach dem lockeren Stelldichein aus, das es wohl ursprünglich mal werden sollte. Ein eindrückliches Erlebnis für die Amateure, eine lockere Trainingseinheit für die Halbprofis; 9:0 hieß es da am versöhnlichen Ende. Doch seither ist viel passiert und das inzwischen traditionelle Duell hat in seiner fünften Auflage längst einen besonderen Anstrich. Nach zwei sieglosen Jahren in Folge (1:2, 2:2), konnte das Team von Waldemar Wrobel im Vorjahr zwar mit 5:2 gewinnen, mühte sich jedoch abermals. Inzwischen darf daher schon herzhaft darüber geflachst werden, wer Favorit und wer Underdog in diesem mitunter allzu gleichen Duell ist.
Jürgen Margref, selbst ehemaliger Rot-Weisser, weiß daher genau, warum er sich sich als Trainer des Gegners beim Regionalligisten bedanken muss: "Ich finde es toll, dass RWE jedes Jahr antritt, denn du kannst in so einem Spiel eigentlich nur verlieren." In zwei Einheiten hat der Coach seine Auswahl auf das Duell am Dienstagabend (19.30 Uhr, Uhlenkrug) vorbereitet, um diese These in die Praxis umzusetzen.
Dabei kann der 44-Jährige auf einen Kader zurückgreifen, den Kevin Mill sogar für den "vielleicht besten aller Zeiten" hält. Er muss es wissen, organisiert er das Duell doch seit der ersten Auflage und hat es inzwischen zu einer Institution geformt. „Dieses Spiel ist ein traditioneller Bestandteil unserer Sommer-Vorbereitung geworden. Es ist dank der tollen Zuschauer-Resonanz ein Fest des Amateurfußballs und wir sind glücklich, dass wir diese Tradition fortführen können", betont RWE-Vorstand Dr. Michael Welling. Im Vorjahr sahen den 5:2-Sieg des Regionalligisten bereits knapp 3.000 Zuschauer. Eine Marke, die nach Möglichkeit durchbrochen werden soll. Trotz des ungewohnten Dienstagstermins.
Der allerdings könnte RWE durchaus zugute kommen. Stand das Duell in den Vorjahren stets am Anfang der Vorbereitung, hat Wrobel seine Jungs in diesem Jahr schon durch ein komplettes Trainingslager gescheucht. Trotz schwerer Beine hatte der Favorit also schon genug Gelegenheit, sich vorzubereiten. Der Abend wird zeigen, was es gebracht hat.