Es war ein Lehrfilm, in dem zwei fußballerische Philosophien aufeinander prallten: Schalke II gegen Viktoria Köln, hier der Nachwuchs des Bundesligisten, dort das mit alternden Ex-Profis gespickte Starensemble. Am Ende war es ein ungleiches Duell, in dem – wenn man so will – das Gute über das Böse siegte.
Ob der zweite Platz noch für den Aufstieg relevant werden kann, ist nicht nur in Gelsenkirchen, sondern auch beim nächsten Schalker Gegner Rot-Weiss Essen das große Thema.
Nach wie vor beschäftigt die Verfolger der Sportfreunde aus Lotte nämlich, wie ernst die wirtschaftlichen Probleme beim Spitzenreiter sind. „So lange wir die Chance haben, werden wir versuchen, oben dran zu bleiben“, kündigt Oliver Ruhnert, der Sportliche Leiter der „Knappenschmiede“, nicht ohne Hintergedanken an. Er glaubt aber nicht, dass Lottes Drittliga-Lizenz tatsächlich gefährdet sein soll.
Aufstieg für Viktoria Köln kein Thema mehr
Für die Viktoria ist der Zug in Richtung Relegation allerdings wohl abgefahren. Bei den spielerisch und läuferisch klar überlegenen Schalkern holten sich die Kölner die vierte Auswärtsniederlage in diesem Jahr in Folge ab. Auf Schalke hätte es sogar eine Packung geben müssen. Philipp Max und Patrick Schmidt machten es mit ihren Treffern gnädig, der späte Anschlusstreffer durch Fatih Candan war nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Schalke geht nun selbstbewusst ins Revierderby am Samstag in Essen. „Das ist für die Jungs erneut ein Highlight, worauf wir uns freuen können“, sagte S04-Coach Trares. Ein Sieg beim Nachbarn würde nicht nur das Ego stärken - denn wer weiß, wofür Platz zwei gut ist?