Am Mittwoch nahm sich Greenkeeper Marc Junk des noch jungen Geläufs an. Nach der Wasserschlacht im Spiel gegen den SC Verl hatte der neue Rasen an der Hafenstraße für viele ratlose Gesichter gesorgt - nicht nur auf den Tribünen, sondern auch beim Stadionbetreiber, der städtischen GVE.
Wie konnte es sein, dass nach dem Sturzregen auf dem Platz Land unter herrschte? Inzwischen wissen die Verantwortlichen, dass die Ursache nicht technischer Art war - Leitungen und Drainagen funktionierten einwandfrei. Es lag an der mangelnden Durchlüftung. Dafür sorgte Marc Junk mit einer 650 Kilogramm schweren, motorbetriebenen Maschine, die Ein-Centstück große Löcher in den Rasen stanzte. „Aerifizierung“ heißt die Methode, die dafür sorgt, dass die Bodenschicht unterhalb der Grasnarbe nicht fault und sicherstellen soll, dass Wasser schneller versickert, was auch gleich an Ort und Stelle getestet wurde.
Pflege-Prozedur muss nun regelmäßig wiederholt werden
Warum wurde die 7881 Quadratmeter große Rasenfläche erst jetzt so fachkundig bearbeitet? Markus Kunze spricht von Erfahrungswerten. Er habe sich in anderen Stadien erkundigt, überall habe der frisch verlegte Rasen im ersten Jahr Probleme bereitet. Dabei seien die Verhältnisse im Stadion ideal, an Licht und Luft mangelt es dem Grün jedenfalls nicht. Aber ein moderner Rasen sei eben „Hightech“, kein Vergleich mit der Bolzwiese im Georg-Melches-Stadion.
Was die Erfahrungswerte angeht - es wird weiter gesammelt. Denn wie oft die Prozedur wiederholt werden muss - darüber gehen die Meinungen auseinander, sagt Florian Schaber von der Stadionbetriebsgesellschaft. Ob vier Mal im Jahr oder doch nach jedem zweiten Spiel? „Im Extremfall alle zwei Monate“, sagt Kunze. Ganz sicher aber vor und nach der Winterpause, was nun nachgeholt wurde. Die dafür notwendige Maschine war übrigens nur gemietet. Der Anschaffungspreis liegt bei 25.000 Euro. Da heißt es erst einmal kräftig durchatmen.