„Das ist kein normales Spiel, sondern ein alter Westschlager. Ich erwarte, dass Oberhausen bis in die Haarspitzen motiviert sein wird“, sagt Waldemar Wrobel, bleibt dabei aber äußerlich beinahe ungewöhnlich entspannt.
Für Rot-Weiss Essen ist es Alltag, gegen Mannschaften zu spielen, die im Stadion Essen ihr Spiel des Jahres absolvieren. RWE ist darauf vorbereitet. Auch darauf, dass Oberhausen nach der 0:1-Pleite in Kray mit Sicherheit ein anderes Gesicht zeigen wird. „Es ist eben ein Unterschied, ob man gegen Kray spielt oder vor 10.000 Zuschauern.“ 8.000 Tickets haben die Essener bereits verkauft, ein Kontingent von 2.000 ging nach Oberhausen. Auch das Fernsehen vom Westdeutschen Rundfunk macht seine Aufwartung: Eine stattliche Kulisse.
Trotz aller Bedeutsamkeit für Prestige und Vormachtstellung lässt sich Wrobel aber nicht aus der Ruhe bringen. Auch von der 1:5-Niederlage in Siegen nicht, denn für den RWE-Trainer steht nach eingehender Analyse des kommenden Gegners fest: „Wir sind grundsätzlich die bessere Mannschaft.“ Und ganz gewiss die üppiger besetzte. Lediglich Kevin Pires-Rodrigues ist gelbgesperrt. Konstantin Sawin laboriert an einer Wadenprellung, sein Einsatz ist zumindest fraglich. Dafür könnte erneut Cebio Soukou in die Mannschaft rücken, der seine positiven Trainingsleistungen erstmals auch im Spiel bestätigen konnte. "Der Junge hat in der A-Jugend-Bundesliga in 38 Spielen 20 Tore gemacht. Nicht ohne Grund war damals die halbe Bundesliga war hinter ihm her und er ist immer noch blutjung. Wenn er so weitermacht, werden wir noch viel Spaß an ihm haben", verspricht Wrobel. Eine Einsatzgarantie ist das freilich nicht. Mit Suat Tokat, der in Siegen nach über einem Jahr Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf stand, steht eine weitere Alternative fürs Mittelfeld bereit. RWE geht also gut gerüstet ins Derby.